&and kritisiert die Bundeswehr
Innenministerium erhebt eindeutige Forderung
HANNOVER/MEPPEN – Nach dem Moorbrand bei Meppen äußert die niedersächsische Landesregierung nun doch erhebliche Kritik am Verhalten der Bundeswehr. Während das Land bisher eher zurückhaltend auf die Kommunikationspannen und das zweifelhafte Krisenmanagement der Bundeswehr reagierte, heißt es nun: „Es hätte früher zivile Unterstützung angefordert und über das Ausmaß der Brände informiert werden müssen. Die Bekanntmachung von Erkenntnissen und Messdaten zu etwaigen Belastungen und Gesundheitsrisiken wurden nur schleppend und in Teilen unvollständig kommuniziert.“
Das Feuer war auf dem moorigen Bundeswehrgelände am 3. September nach einem Waffentest ausgebrochen. Erst nachdem die Bundeswehr nach eigenen gescheiterten Löschversuchen auch zivile Feuerwehren und das Technische Hilfswerk zu Hilfe rief, gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Erst in der vergangenen Woche konnte das Feuer endgültig gelöscht werden. Bis heute sind viele Fragen offen – etwa wieso Brandbekämpfung und Schadstoffmessungen relativ langsam anliefen und ob der Waffentest angesichts anhaltender Trockenheit tatsächlich verantwortbar war.
Das Land wirft der Bundeswehr in seiner Antwort auf eine Anfrage der GrünenLandtagsfraktion außerdem vor, dass „vor Ort zum Teil Fehler gemacht wurden und Zuständigkeiten nicht klar geregelt waren“. Was die Versäumnisse bei Schadstoffmessungen in der Luft angeht, so fordert das niedersächsische Innenministerium das Bundesverteidigungsministerium unmissverständlich auf, „die Gründe für den Verzicht substanziell zu begründen, da entsprechende Messungen aufgrund der gegebenen Umstände zu Standardeinsatzmaßnahmen gezählt werden können.“
Derzeit werde der Vorfall ausführlich aufgearbeitet, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Über mögliche Fehler der Bundeswehr solle spätestens bis Ende des Jahres Klarheit herrschen.
Unterdessen fordern das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Niedersächsische Landkreistag (NLT) von Bund und Land mehr Engagement für den Katastrophenschutz. Zum einen gelte es, einen großen Investitionsstau zu beheben, zum anderen sei es sinnvoll, einen Voralarm ins Katastrophenschutzgesetz einzuführen. So könne schon sehr frühzeitig überregionale Hilfe herbeigerufen werden.