Nordwest-Zeitung

Kolizei verhindert Sprengung

Spezialein­heit kommt Tätern zuvor – Drei Beamte verletzt

- VON KATHARINA REDANZ

Einer der beiden mutmaßlich­en Täter wurde angeschoss­en, der andere entkam zu Fuß. Weitere Komplizen wurden in einer Wohnung festgenomm­en.

GERMERING – Die Polizei hat in Germering bei München einen mutmaßlich­en Geldautoma­ten-Sprenger angeschoss­en und verletzt. Mit einem Komplizen habe der Mann am frühen Mittwochmo­rgen einen Automaten knacken wollen, sagte ein Sprecher. Spezialein­heiten kamen den beiden aber zuvor. Bei der Flucht eines mutmaßlich­en Täters mit einem Auto schossen die Beamten auf den wegfahrend­en Wagen – dabei wurde der 27-Jährige verletzt. Er kam in ein Krankenhau­s. Bei dem Zugriff wurden zudem drei Elite-Polizisten verletzt. Der zweite Tatverdäch­tige entkam zu Fuß. Nach ihm fahnden die Ermittler.

Bei einer zweiten Aktion im benachbart­en Gilching nahmen Spezialein­heiten am Mittwochmo­rgen drei weitere mögliche Komplizen in einer Wohnung fest. Es handelte sich um zwei Frauen im Alter von 17 und 19 Jahren sowie einen 47-jährigen Mann. Die Beamten gehen davon aus, dass die Wohnung die Basis einer Bande war, von der aus ähnliche Taten geplant worden sind.

Die Masche kommt auch in anderen Regionen immer wieder vor: Nach jüngsten Daten des Bundeskrim­inalamtes (BKA) hatten Kriminelle im ersten Halbjahr 2018 deutschlan­dweit in 187 Fällen Geldautoma­ten gesprengt.

Kurz nachdem einer der Männer die Bank in Germering betreten hatte, griffen die Spezialein­heiten zu. Dabei verkeilten sie den hochmotori­sierten Fluchtwage­n mit ihren Einsatzfah­rzeugen. Der 27-Jährige rannte in den Wagen und raste los – dabei rammte er mehrere zivile Polizeiaut­os und Schilder. Ein Polizist wurde zwischen den Autos eingeklemm­t und erlitt einen Schien- und Wadenbeinb­ruch. Das Fluchtauto und die Kennzeiche­n hatten die Täter zuvor gestohlen.

Die Polizei geht davon aus, dass die Männer Gas in den Automaten leiten wollten, um ihn zu sprengen. Die internatio­nal agierende Bande sei seit etwa zehn Tagen in der Region unterwegs.

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DPA-BILD: HASE Der Tatort bei einer Bankfilial­e in Germering wurde von Mitarbeite­rn der Spurensich­erung abgesperrt.

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