Im Morgengrauen harter Schlag gegen kriminelle Clans
Auch Oldenburger Spezialkräfte der Polizei bei 13 Durchsuchungen im Kreis Cuxhaven
CUXHAVEN/OLDENBURG – Die Strafverfolgungsbehörden in Niedersachsen verschärfen ihre Gangart gegen die Machenschaften krimineller Großfamilien. Spezialeinsatzkräfte der Polizei, darunter die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten aus Oldenburg und Hannover, vollstreckten am frühen Mittwochmorgen im Landkreis Cuxhaven dreizehn Durchsuchungsbeschlüsse gegen 16 beschuldigte Mitglieder einer kurdischen Großfamilie.
Hintergrund dieser von der Staatsanwaltschaft Stade anberaumten Aktion ist ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs. Im vergangenen Mai hatte ein 22-jähriger Kurde in einer Diskothek in Cuxhaven-Lüdingworth Hausverbot erhalten. Darauf reagierte die beschuldigte kurdische Großfamilie wenige Abende später auf ihre Art: Mehrere Angehörige des Clans, alle im Alter zwischen 20 und 31 Jahren, verschafften sich gewaltsam Zutritt in die besagte Diskothek und es kam zu einem größeren Polizeieinsatz.
Während der Durchsuchungsmaßnahmen am Mittwochmorgen wurden nach Angaben der Polizei diverse Beweismittel sichergestellt. Was genau die Beamten in den Wohnungen der Großfamilie fanden, wurde nicht mitgeteilt.
Bei der Polizeiinspektion Cuxhaven liefen die Fäden beim Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Kriminalrat Markus Scharf, zusammen. „Wir dulden weder den Versuch, rechtsfreie Räume zu schaffen, noch Gewalteskalationen jeglicher Art und gehen auch in Zukunft konsequent dagegen vor“, sagte der Beamte.
Ganz ähnlich äußerte sich Oberstaatsanwalt Dr. Burkhard Vonnahme: „Es ist eine zentrale Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, dieser Erscheinungsform der Kriminalität wirksam und mit Nachdruck zu begegnen.“
Kriminelle Großfamilien treiben ihr Unwesen, bei denen es oft zu schweren Gewaltdelikten kommt, nicht nur in Niedersachsen. Auch in Bremerhaven musste die Polizei gegen solche Täter wiederholt vorgehen.