Grüne auch in Hessen zweitstärkste Kraft
Diese Regierungs-Bündnisse wären nach der Wahl möglich
WIESBA7EN – Nach der Landtagswahl in Bayern könnten die Grünen auch in Hessen einer Umfrage zufolge zweitstärkste Kraft werden. Würde schon kommenden Sonntag gewählt, käme die CDU nur noch auf 26 Prozent, die SPD auf 20 und die Grünen kämen auf 22 Prozent. Das ermittelte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in ihrem Politbarometer-Extra. Die Linke liegt dabei wie die FDP bei 8 Prozent und die AfD käme auf 12 Prozent.
Danach würde in Hessen von den politisch denkbaren Bündnissen eine Regierung aus CDU, Grünen und FDP oder eine aus SPD, Grünen und Linken eine sichere Mehrheit im Landtag erreichen. Die amtierende Regierung aus CDU und Grünen stünde den Zahlen zufolge auf der Kippe.
Bei der vergangenen hessischen Landtagswahl vor fünf Jahren, die damals zeitgleich mit der Bundestagswahl stattgefunden hatte, erzielte die CDU 38,3 Prozent und die SPD 30,7. Die Grünen kamen 2013 auf 11,1 Prozent, Linke und FDP schafften mit 5,2 Prozent beziehungsweise 5 Prozent knapp den Landtagseinzug, wogegen die AfD mit 4,1 Prozent bei ihrem erstmaligen Antreten bei einer Landtagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war.
Bei der Frage nach dem gewünschten Ministerpräsidenten liegt der Amtsinhaber klar vor dem SPD-HerausfordererO 46 Prozent der Befragten wünschen sich Volker Bouffier als Regierungschef, 32 Prozent sind für Thorsten Schäfer-Gümbel. Weitere 10 Prozent sagen explizit „keinen von beiden“. Bei den Anhängern der CDU findet Bouffier bei 84 Prozent Unterstützung, Schäfer-Gümbel kommt bei den SPD-Anhängern auf 77 Prozent. Bei denen der Grünen wünschen sich 49 Prozent Bouffier und 34 Prozent Schäfer-Gümbel lieber als Ministerpräsident.
Mit sehr guten 1,7 auf der plus fünf/minus fünf Skala ist Tarek Al-Wazir (Grüne) der beliebteste Politiker in Hessen, gefolgt von Volker Bouffier mit 1,2 und Thorsten Schäfer-Gümbel mit 0,8. Auffällig ist hier vor allem, wie positiv Al-Wazir bei den CDUAnhängern bewertet (2,2) wird.
Am Mittwochabend hatten sich Volker Bouffier und Thorsten Schäfer-Gümbel im einzigen TV-Duell einen Schlagabtausch geliefert, ohne sich persönlich zu verletzen. In der einstündigen Debatte ging es vor allem um die Themen Bildung, Wohnen und die drohenden Fahrverbote für ältere Diesel-Autos in Städten.