Nordwest-Zeitung

„Zuständigk­eitschaos beim Moorbrand“

Was das Innenminis­terium von den militärisc­hen Stellen fordert

- VON LA@S LAUE, BÜ@O HANNOVE@

HANNOVER = Nach der deutlichen Kritik der Landesregi­erung am Verhalten der Bundeswehr im Umgang mit dem Moorbrand bei Meppen gab es am Donnerstag im Innenaussc­huss des Landtages ebenfalls großen Unmut. Vor allem in der Zusammenar­beit mit den militärisc­hen Stellen gebe es „viele Punkte“, die verbessert werden müssten, sagte Mirko Temmler, für den Katastroph­enschutz zuständige­r Referatsle­iter im niedersäch­sischen Innenminis­terium. Niedersach­sen sei Bundeswehr-Land Nummer eins. Das sei auch gut so, bringe aber mit sich, dass von einzelnen Liegenscha­ften Gefährdung­en ausgehen können – so wie durch den am 3. September nach einem Waffentest ausgebroch­enen Moorbrand bei Meppen, der erst in der vergangene­n Woche vollständi­g gelöscht werden konnte.

„Wir werden ganz klar einfordern, dass wir in die Vorplanung­en für Szenarien, die die Bundeswehr vielleicht nicht mehr alleine in den Griff bekommt, einbezogen werden“, machte Temmler deutlich. Es müsse entspreche­nde Planungen und Übungen mit der zivilen Seite geben. Zugleich räumte Temmler ein, dass auch seitens des Landes Fehler passiert seien und versprach: „Wir wollen besser werden.“

Der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende der Grünen im Landtag, Christian Meyer, sprach im Anschluss an die Sitzung gegenüber der Ð von einem „Zuständigk­eitschaos zwischen Bundeswehr, Land und Landkreis für den Schutz der Zivilbevöl­kerung vor der Rauchentwi­cklung beim Moorbrand“. Die Grünen fordern, die Zuständigk­eit bei solchen Großschade­nslagen von der Bundeswehr generell auf das Land zu übertragen.

Niedersach­sens Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD) hat sich unterdesse­n an Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen gewendet. In einem Schreiben, das der Ð vorliegt, schlägt Lies vor, einen Runden Tisch zur Bewältigun­g der Moorbrand-Folgen einzuricht­en.

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