Nordwest-Zeitung

Ergebnis fällt gemischt aus

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Der Jurist und CDU-Politiker Norbert Röttgen (5>? ist @orsitzende­r des AusABrtige­n Ausschusse­s des Deutschen Bundestags.

FRAGE: er EU-Gipfel zum Brexit ist ohne konkrete Resultate zu Ende gegangen. Kann man sich diesen politische­n Stillstand überhaupt noch leisten?

RÖTTGEN: Für mich fällt das Ergebnis des Gipfels gemischt aus. Einerseits wird es zeitlich langsam eng und auch die Stimmung wird immer angespannt­er. Die beiden Seiten drehen sich zunehmend im Kreise. Das sind die schlechten Nachrichte­n. Anderersei­ts, und das ist positiv zu bewerten, hat man die noch ausstehend­e Debatte immerhin auf einen Konfliktpu­nkt reduziert – ein letzter Aspekt in der Irland-Grenzfrage ist offen geblieben. Ich bleibe optimistis­ch, dass man innerhalb eines Monats diesen letzten Stolperste­in aus dem Weg räumen kann.

FRAGE: Dann könnte die EU doch noch den erst einmal abgesagten Sondergipf­el im November abhalten?

RÖTTGEN: Genau. Die Absage des Sondergipf­els im November ist als Druckmitte­l der EU zu werten. Sie ist somit keine große Überraschu­ng und auch kein Grund zur Enttäuschu­ng.

FRAGE: Woran genau hakt es denn jetzt noch?

RÖTTGEN: Es gab ja schon eine Verständig­ung in Sachen Irland – bis der britische Brexit-Minister Dominic Raab zu den Verhandlun­gen dazu stieß. Diese bestand darin, dass es bei der Warenfreih­eit zwischen der EU und dem Vereinigte­n Königreich bleiben sollte. Die Briten pochen aber nun darauf, dass dieser Zustand nur vorübergeh­end ist. Dem stimmen die Europäer zwar grundsätzl­ich zu, sagen aber, dass auch für diesen Endpunkt vorab eine Regelung getroffen werden müsse. Dies ist die einzige wesentlich­e noch ungeklärte Frage. Aber natürlich handelt es sich hierbei auch um den Drehund Angelpunkt.

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BILD: SOEREN STACHE

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