Nordwest-Zeitung

Rekordmann treibt Werder an

Wie Trainer Kohfeldt die Bedeutung von Davy Klassen fürs Team einordnet

- VON LARS BLANCKE

Im Sommer kam der Niederländ­er für 15 Millionen Euro vom <C Everton. An der Weser ist er längst als Stammspiel­er angekommen.

BREMEN – Selten hört man von Florian Kohfeldt derartige Loblieder auf einen einzelnen Spieler. „Wenn ich sage, ich wäre zufrieden mit ihm, wäre das untertrieb­en. Er ist ein absoluter Leader und Stammspiel­er“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligi­sten Werder Bremen am Donnerstag. Er meinte damit Davy Klaassen. Der Niederländ­er saß während dieser Worte direkt neben seinem Coach auf dem Podium des Bremer Pressekonf­erenzraums und nahm sie ein wenig schüchtern zur Kenntnis – wohl in dem Wissen, dass sich die Beurteilun­g eines Profis im Fußballges­chäft schnell ändern kann.

Auf und Ab in Karriere

Klaassen hat schon erlebt, dass es eben nicht nur bergauf geht in einer Karriere. Bei seinem Heimatvere­in Ajax Amsterdam galt er als eines der größten Talente des niederländ­ischen Fußballs, spielte schnell auch im Nationaltr­ikot. 2017 folgte der Wechsel zum FC Everton, doch in der Premier League kam der Mittelfeld­mann überhaupt nicht zurecht und in einer Saison nur auf 249 Einsatzmin­uten. Ein neues Umfeld musste schnell her. Das in Bremen scheint dem 25-Jährigen nun wieder viel besser zu liegen.

In 629 von 630 Bundesliga­minuten stand der dynamische Rechtsfuß bisher auf dem Platz. Gegen den VfL Wolfsburg, als Klaassen mit seinem zweiten Saisontref­fer das 1:0 erzielte, bescherte ihm Trainer Koh89. feldt in der Minute durch seine Ausstewech­slung hende Ovationen der Zuschauer im Weserstadi­on.

Ein Zeichen der Wertschätz­ung, die der Trainer vor der Partie an diesem Samstag (18.30 Uhr) bei Schalke 04 überdeutli­ch machte.

„Jeden Tag, wenn ich auf den Trainingsp­latz komme und Davy sehe, weiß ich, dass er zu 100 Prozent bei der Sache ist, ob es das erste Training der Woche oder das Aufwärmen vor dem Spiel ist“, sagte der Coach über seinen Wunschspie­ler, der für die Bremer Rekordablö­se von 15 Millionen Euro im Sommer aus Liverpool ge„Wenn kommen war: er so weiter macht, kann er die Mannschaft dauerhaft auf ein anderes Niveau heben. Er gibt den anderen Jungs im Team Sicherheit. Das merkt jeder in der Mannschaft.“

Kohfeldt schätzt an Klaasnicht sen, dass er in erster Lidenkt, nie an sich sondern an den Erfolg des Teams. KlaasSpiel sen gehört für Spiel zu den laufstärks­ten Bremern, wirft sich in Zweikämpfe und stößt aus der Tiefe immer wieStrafra­um, der mit in den um Torgefahr auszustrah­len. „Er denkt zuerst an die Manndieser schaft. Mit Denkweise zeigt er, welche Klasse er hat, sei es im Passspiel, bei seinen Bewegungen im Raum, der Arbeit gegen den Ball und und und“, lobte Kohfeldt. Nach sieben Liga-Spielen mit vier Siegen, zwei Reund mis einer Niederlais­t ge der Rekordmann aus dem Bremer Mittelfeld – egal, ob Kohfeldt mit einem Dreier- oder Vierermitt­elfeld spielen lässt – schon nicht mehr wegzudenke­n. „Der Hunger ist sehr groß innerhalb des Teams“, legte Klaassen, wie es so seine Art ist, am Donnerstag liedas ber Hauptaugen­merk auf seine Kollegen. Jeder habe jetzt viel Selbstvert­rauen gesammelt vor den schwierige­n Aufgaauf ben Schalke und gegen Leverkusen. „Wir müssen sehr viel arbeiten, um diesen Platz halten“, meinte er mit Blick auf Rang vier in der Tabelle.

Druck bei Schalke

Die Chance für Werder in Gelsenkirc­hen ist groß, einen Champions-League-Teilnehmer auf Diszu tanz halten oder den Vorsprung sogar auszubauen. Der Druck jedenliegt falls bei den Gastgedie bern, erst sechs Zähler und damit acht weniger als die Bremer geholt haben. „Vom Namen her, vom Kader und von der individuel­len Qualität, kommt jetzt eine Mannschaft auf uns zu, die nicht umsonst in der Champions League spielt“, sagte Kohfeldt. Ein Transfer, wie der von Sebastian Rudy aus München zu den Königszeig­e blauen, die Dimensio„die nen, sind schon sehr groß. Aber wir freuen uns darauf, wir wollen die Herausford­erung angehen und wir wollen auf Schalgewin­nen.“ke

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DPA--BILD: HECKER Dynamisch und dabei den Ball genau im Blick: Davy Klaassen
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