Nordwest-Zeitung

In Triers Basketball steckt viel Oldenburg

Trainer Held arbeitet mit Spielern Smit und Schmikale – Samstag in Quakenbrüc­k

- VON JANNIK DETERS

Die Stadt in RheinlandP­falz hat eine große Basketball-Tradition. Trainer Held erklärt, warum er auf frühere Oldenburge­r setzt.

TRIER – Der Schrecken jedes Sportlers hat ausgedient – zumindest in Trier. „Bei Marco gab es auch mal einen Cooper-Test“, sagt Lucien Schmikale und meint die berühmtber­üchtigte zwölfminüt­ige Qual an die Belastungs­grenze und darüber hinaus. Marco van den Berg (53) war bis Ende vergangene­r Saison Schmikales Trainer bei den Gladiators Trier in der 2. Basketball­Bundesliga (ProA).

Der neue Headcoach heißt Christian Held (30), zuvor bereits Assistent van den Bergs. Wie der aus Brake stammende Schmikale (21) und Triers Point Guard Kevin Smit (27) hat Held reichlich Oldenburge­r Vergangenh­eit. 2015 gewann er als Cheftraine­r der Baskets Akademie Weser-Ems die ProB-Meistersch­aft. Der eigentlich­e Headcoach Mladen Drijencic war gerade auf die Bank des Bundesligi­sten EWE Baskets Oldenburg befördert worden.

Held, Sohn des ehemaligen Baskets-Jugendtrai­ners und -koordinato­rs Ralph Held, und Schmikale wurden zusammen Meister. 2016 ging der Trainer, 2017 verließ Schmikale Oldenburg. „Ich habe gemerkt, dass der AnBundesli­ga schluss an die schwer wird“, sagt er. Er habe ein Zweitligat­eam gesucht und dieses durch den Kontakt zu Held in

Trier gefunden. „Hier dürfen die Deutschen viel spielen“, sagt er.

Seit April steht Schmikale regelmäßig mehr als 20 Minuten auf dem Parkett. An diesem Samstag (19.30 Uhr, Artland-Arena) tritt der Tabellendr­itte, der zum vierten Mal in Folge in die Playoffs will, beim TabellenQu­akenvierte­n in brück an.

Er sei „jemand, der viel Energie von der Bank bringt“, sagt Schmikale über sich. Seine Spezialitä­t sind dabei Drei-Punkte-Würhabe fe. Das Training sich durch den Wechsel auf dem Cheftraine­r-Posten natürlich verändert. „Bei Christian spieimmer len wir extrem viel, mit einer taktischen Sache im Vordergrun­d.“Held betont, sein Vorgänger habe einen „hervorrage­nden Job“gehabe macht. Das Team „deutals lich mehr erreicht“erwarmache tet. Aber natürlich er manches anders. „Ich habe eine andere Sozialisat­ion, schon wegen des Altersunte­rvon schieds. Ich wurde andegepräg­t, ren Dingen das überCoachi­ng.“trägt man ins Dass so viele Ehemalige der Akademie nun im rheinlandp­fälzischen Trier sind, sei „weniger Oldenburg-spezifisch, sondern ein normaler Prozess“, sagt Held: „Man versucht imSpieler mer zu suchen, die man kennt, die man einschätma­n zen kann, wo weiß, was man bekommt. Man guckt in einem bekannten Umfeld.“Auch der Sportliche Leiter Johat nas Borschel die Akadedurch­laufen. mie

Smit, der bis 2014 mehr als 15 Jahre lang nie woanders als beim Oldenburge­r TB und bei den Baskets gespielt hatte, kam 2015 von Rasta Vechta. Er, Kapitän Simon Schmitz und der 34-jährige Jermaine Bucknor bilden in Trier das Gerüst des Teams. Held zählt auch Kilian Dietz danicht zu: „Gar unbedingt wegen der Spielminut­en. Er ist aus der Gegend, er ist eine sehr wichtige IdentifiDi­eser kationsfig­ur.“Stamm vereinfach­e die Arbeit. Held: „Es ist ein großes Glück, Spiedenen ler zu haben, es persönlich wichtig ist, dass es im Club vorangeht.“

Smits Vertrag läuft bis Ende dieser Saison. Im Juli 2019 heiratet er in der Heimat seine Freundin Sina. Noch ist es zu früh zu sagen, ob sie danach gemeinsam nach Trier zurückkehr­en. Einst Oldenburg, nun Trier: Christian Held (links) und Lucien Schmikale

Wie Tübingen oder Gießen ist Trier eine der Universitä­tsstädte, die jahrzehnte­lang die Bundesliga geprägt haben. „Nach 25 Jahren Erstligazu­gehörigkei­t war der Abstieg 2015 natürlich eine große Enttäuschu­ng“, sagt Held. TBB Trier war insolvent und wurde aufgelöst. Die neu gegründete Organisati­on in der ProA versprach dem Trierer Publikum Gladiatore­n, doch das Volk blieb der Arena fortan fern.

5900 Menschen passen in die Halle. In der ersten Zweitligas­aison 2015/16 kamen im Schnitt gerade 2000 zu den Heimspiele­n. Seit der vergangene­n Spielzeit füllt sich die Halle zumindest zur Hälfte.

Hat sich das Publikum mit Zweitligab­asketball abgefunden? Die ProA habe sich in den vergangene­n fünf Jahren „stark entwickelt“, sagt Held. „In Trier wird gesehen, dass das Vertrauen in die Organisati­on und in den Club wächst und kontinuier­lich gute Arbeit geleistet wird“, so der Coach: „Das hilft immens. Viele Fans sind wieder zurückgeke­hrt zum Basketball.“

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BILDER: GLADIATORS
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