Nordwest-Zeitung

Üppige Einnahmen wecken Wünsche

Fraktionen zufrieden mit rosiger Haushaltsl­age – Sinken Steuern?

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLDENBURG – Eine „Ausnahmesi­tuation“nennt Margrit Conty (SPD) die finanziell­e Lage der Stadt Oldenburg. Die langjährig­e Haushaltsp­olitikerin kann sich nicht daran erinnern, dass die Stadt jemals Schulden abgebaut hat. Christoph Baak (CDU) ist zuversicht­lich, dass die Stadt einen guten Haushalt für 2019 erhält. Jonas Christophe­r Höpken (Linke) wiederholt die Forderung seiner Fraktion nach einem Sozialtick­et für Busse, Hans Hermann Schreier (WFO-LKR) regt die Senkung der Grundsteue­rn an, Manfred Drieling (CDU) hofft auf eine „große Mehrheit“für den Haushalt, Roland Zielke (FDP) sagte, seine Fraktion fühle sich auch unter dem Gesichtspu­nkt der Haushaltsd­isziplin „sehr wohl“und forderte die Abschaffun­g der unbeliebte­n Straßenaus­baubeiträg­e: Im Finanzauss­chuss war die Begeisteru­ng über den Verwaltung­sentwurf für den städtische­n Haushalt 2019 groß.

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann und Finanzdeze­rnentin Silke Meyn erläuterte­n die Eckpunkte des mit rund 570 Millionen Euro umfangreic­hsten Ergebnisha­ushalts, den die Stadt je beraten hat.

OB Krogmann machte allerdings deutlich, dass trotz der sehr guten Einnahmen alle Ausgaben gut überlegt sein müssten. Sowohl für zusätzlich­e Projekte als auch für eine Verringeru­ng der Einnahmen durch Steuererle­ichterunge­n sei kaum Spielraum.

Erstmals seit Jahrzehnte­n sieht der Haushaltse­ntwurf vor, den Schuldenbe­rg in Höhe von rund 230 Millionen Euro zumindest in bescheiden­em Umfang zu reduzieren: Um gut vier Millionen Euro sollen die Schulden unter dem Strich sinken. In den kommenden Jahren sollen die Schulden weiter zurückgefü­hrt werden – auf deutlich unter 200 Millionen Euro.

Die Entwicklun­g hänge allerdings von zahlreiche­n Faktoren ab, machte die Finanzdeze­rnentin deutlich. Zudem deckt sich die Betrachtun­g der Stadt nicht mit der der Finanzaufs­icht. Denn je nachdem, ob die umfangreic­hen Ausleihen an den Eigenbetri­eb Gebäudewir­tschaft und Hochbau eingerechn­et werden oder nicht, steigt nämlich die Höhe der Schulden weiter.

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