Nordwest-Zeitung

Dorfreude auf den ersten Frost

Eine frühe und eine späte Sorte wachsen auf dem Eytjehof

- VON MELANIE JÜLISCH

Der Sommer hat seine Spuren hinterlass­en, auch wenn man sie auf dem Eytjehof in Gristede auf den ersten Blick nicht sieht: Recht üppig und aufrecht steht hier der Grünkohl in frischem Grün. Das Blatt ist kräftig und sorgt für Vorfreude auf den ersten köstlichen Schmaus. „Dafür haben wir während dieses extrem trockenen Sommers auch sehr viel bewässert, das haben wir zuvor in dieser Form noch nicht erlebt“, sagt Johanna Eyting. Für ihren Mann Arnd war dies mit einer allnächtli­ch unterbroch­enen Nachtruhe verbunden: „Bei einer solchen Hitze bringt es nichts, tagsüber zu gießen. Daher ist mein Mann jedes Mal gegen 24 Uhr aufgestand­en, um die Beregnung umzustelle­n“. Hinzu kommt: Auch mit Schädlinge­n, beispielsw­eise dem Kohlweißli­ng, hatten die Landwirte dieses Jahr mehr zu tun als sonst. „Die Pflanzen waren geschwächt, auch wenn wir sie ausreichen­d bewässert haben.“

Auf einem halbe Hektar bauen die Eytings ihren Grünkohl an, der sowohl nach dem ersten Frost geerntet und auf dem Bauernmark­t in Oldenburg als auch im hauseigene­n Hofladen verkauft wird.

Gleich zwei Sorten wachsen auf dem Feld direkt gegenüber dem backsteine­rnen Bauernhaus. Die wohl gängi gste Sorte Winnetou und Winterbor, der etwas später gepflanzt und dadurch bis in den März hinein geerntet wird. Außerdem wächst Redbor auf dem Blumenfeld Von unten nach oben werden die Blätter abgeerntet. Im Frühjahr steht zumeist nur noch die Palme auf dem Feld: Ein langer Strunk und die oberen, wie Palmenwede­l herabhänge­nden Blätter. Das freut natürlich die Kohlfahrer, die sie gerne als Schmuck an ihrem Wagen befestigen. „Einige stecken sie als Dekoration mit Wurzeln in den Garten, da sie so nicht gelb werden und länger frisch bleiben – ideal auch für den Blumenkübe­l.“

Perfekt zubereitet

Frisch vom Feld und ab in die Küche: Wer Grünkohl selbst zubereiten möchte, der sollte ihn vorher zwei bis dreimal gründlich mit kaltem Wasser waschen – allerdings vorsichtig, damit die Blätter nicht kaputtgehe­n. Wenn man den Kohl nun blanchiert und danach zu einem Kloß formt, kann man ihn am bes- ten grob zerteilen. Danach lässt er sich auch sehr gut einfrieren. Oder aber man verarbeite­t ihn gleich weiter zu einem leckeren Schmaus. „Möchte man ihn auf die klassische Art zubereiten, dann braucht man Zwiebeln und Schmalz, in denen der Kohl angedünste­t wird. Dann gibt man die Kasslerbrü­he hinzu und lässt das Ganze ungefähr zwei Stunden vor sich hin köcheln“, erklärt Johanna Eyting, die übrigens auch Ernährungs­wissenscha­ften studiert hat. „Am besten macht man gleich die doppelte Portion, dann ist der Aufwand geringer. So kann man am nächsten Tag beispielsw­eise noch einen Auflauf daraus machen. Sehr gut schmeckt dieser beispielsw­eise mit Möhren oder einer Mandelkrus­te.“Überhaupt passen Möhren und Grünkohl immer sehr gut zusammen, auch Äpfel, die wegen ihrer Säure den Geschmack noch verstärken.

DG22thie und Salat

Johanna Eyting ist selbst ein Fan von Smoothies. „Am besten, wenn die Blätter noch ganz zart sind.“Da der Grünkohl so gehaltvoll ist, reicht hier eine kleine Menge aus. Ihr Tipp für einen köstlichen und zugleich sehr gesunden Smoothie: Grünkohl, Banane, Apfel, Ingwer, ein paar Tropfen Öl und Orangensaf­t. Alles pürieren und genießen.

Auch ein Salat ist sehr lecker, ebenfalls am besten mit den noch ganz jungen Blättern. „Auch hier passen Möhren sehr gut dazu, ebenso ein Orangendre­ssing und geröstete Sonnenblum­enkerne“, empfiehlt Johanna Eyting.

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Johanna E 2ing au dem eld de E 2 eho
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ILvI MELANIE JÜLISCH Grüne und ro2e l 22er al, lerding Öird auch der -ed, bor nach dem Wochen grün
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