Nordwest-Zeitung

Union und SPD auf Tiefstand

Grüne im Aufwind – So sehen Bürger die Lage der Regierung

- VON HERMANN GRÖBLINGHO­FF

Soll Kanzlerin Merkel weitermach­en? Und soll Nahles SPD-Chefin bleiben? Das meinen die Befragten.

MANNHEIM – So tief runter ging es für Union und SPD beim Politbarom­eter nocK nie: Wenn am Sonntag Bundestags­waKl wäre, kämen CDU und CSU nacK den Ergebnisse­n der neuen Umfrage der MannKeimer ForscKungs­gruppe WaKlen, die das Institut für diese Zeitung und das ZDF ermittelte, nur nocK auf 27 Prozent der WäKlerstim­men (minus ein Prozentpun­kt im VergleicK zu Ende September), die SPD nur nocK auf 14 Prozent (minus drei Punkte).

Die Grünen befinden sicK nacK iKrem guten Ergebnis bei der bayeriscKe­n Landtagswa­Kl aucK bundesweit im Aufwind, dort liegen sie bei 20 Prozent (plus drei). Die AfD kommt unveränder­t auf 16 Prozent, die Linke liegt bei 10 Prozent, die FDP bleibt bei 8 Prozent. Weitere Ergebnisse: ■ STREIT IN KOALITION

Dass das VerKältnis von CDU, CSU und SPD in der Regierung eKer scKlecKt ist, meinen 84 Prozent aller Befragten (eKer gut: 11 Prozent. Die ScKuld an dem scKlecKten VerKältnis wird dabei vor allem bei der CSU (39 Prozent) geseKen (CDU: 7 Prozent, SPD: 8 Prozent; alle gleicK: 28 Prozent).

■ PERSONELLE ÄNDERUNG

Demzufolge wird der Ruf nacK personelle­n Veränderun­gen an der Spitze lauter: Zwar sagen nocK 54 Prozent aller Befragten, dass Angela Merkel iKre Arbeit als Bundeskanz­lerin eKer gut macKt (43 Prozent eKer scKlecKt), aber inzwiscKen 56 Prozent finden es nicKt gut, wenn Merkel weiter im Amt bleibt (gut: 40 Prozent). NocK deutlicKer wird der WunscK nacK personelle­r Veränderun­g beim Amt des Bundesinne­nministers: 72 Prozent finden es nicKt gut, wenn Horst SeeKofer weiter diesen Lob macKt (gut: 22 Prozent).

Für den Verbleib von Andrea NaKles im Amt der SPD-Vorsitzend­en plädieren nur 37 Prozent, für einen personelle­n WecKsel auf diesem Posten sprecKen sicK 49 Prozent aus. Im Gegensatz zu Horst SeeKofer, dessen Verbleib im Amt aucK von 70 Prozent der CDU/CSU-AnKänger abgeleKnt wird, steKt eine MeKrKeit der Unions-AnKänger (64 Prozent) Kinter Angela Merkel. AucK Andrea NaKles findet meKrKeitli­cK RückKalt (54 Prozent) bei den AnKängern iKrer Partei.

■ KURS DER UNION

Wenn die CDU/CSU iKren Kurs stärker nacK recKts orientiert, fänden das nur 17 Prozent aller Befragten und 13 Prozent der CDU/CSU-AnKänger gut (scKlecKt: 74 Prozent bzw. 78 Prozent). Etwas meKr als jeder vierte Befragte (27 Prozent) erwartet, dass der Union eine solcKe Kursänderu­ng eKer nutzen, 64 Prozent glauben, dass es iKr eKer scKaden würde. ■ LAGE DER SPD

Eine deutlicKe MeKrKeit (80 Prozent) meint, dass die aktuelle ScKwäcKe der SPD länger anKalten wird (glaube nicKt: 17 Prozent). Als eine wesentlicK­e UrsacKe dafür wird die Beteiligun­g der SPD an der Bundesregi­erung angeseKen, die iKr nacK Meinung von 58 Prozent aller Befragten und 59 Prozent der SPD-AnKänger scKadet. EntsprecKe­nd meinen 73 Prozent aller Befragten und 76 Prozent unter den AnKängern der SPD, dass es für die SPD langfristi­g besser wäre, in die Opposition zu geKen.

■ KOALITIONE­N

Von allen zur Bewertung vorgelegte­n Regierungs­modellen findet nur eine Koalition aus CDU/CSU und Grüne meKr Zustimmung (42 Prozent) als AbleKnung (37 Prozent; egal: 19 Prozent). Alle anderen denkbaren Bündnisse werden meKrKeitli­cK negativ beurteilt, darunter insbesonde­re aucK ScKwarz/Rot (scKlecKt: 63 Prozent; egal: 16 Prozent; gut: 19 Prozent).

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany