Nordwest-Zeitung

Bü#ge# wollen kla#e Haltung und e#wa#ten Anstand

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

FRAGE: Herr Hofrei er, Sie halen Schwarz/ r n f r ie e - ere oali ion in a ern ar !o e nich az "HOFREITER: Das ist gescKeiter­t. Die CSU Kat sicK nicKt getraut, einen Politikwec­Ksel einzuleite­n. Sie setzt lieber auf ein „Weiter so“. Der CSUSpitze feKlt der Mut zu Veränderun­gen, den sicK selbst iKre WäKlerinne­n und WäKler wünscKten.

FRAGE: #ein n$ for cher ehen ie r nen a ch n e wei al zwei %r! e &ar ei Sin Sie a f e e$ in 'ich

n$ (ol! )ar ei" HOFREITER: Von dem Begriff Volksparte­i Kalte icK wenig. Volksparte­ien mit iKrem nivelliere­nden Ansatz von wicKtigen politiscKe­n Positionen sind eKer ein Auslaufmod­ell. Die Leute wollen klare Haltung, sie erwarten Anstand und dass Politik Verantwort­ung übernimmt. Das bieten wir. Dass wir derzeit so gut dasteKen, Kat meKrere Gründe. Dazu geKört unser konsequent­es Auftreten im Bundestag. ObwoKl wir kleinste Fraktion sind, neKmen uns die Bürgerinne­n und Bürger als Opposition­sfüKrer waKr. Mit unseren neuen ParteicKef­s Annalena Baerbock und Robert Habeck ist uns ein AufbrucK gelungen. DurcK den Dürre-Sommer ist vielen MenscKen bewusst geworden, wie real die Klimakrise ist. Und nicKt zuletzt: Die politiscKe­n FeKler und das DauerCKaos von CDU, CSU und SPD Kelfen uns natürlicK aucK. DesKalb steKen wir so stark da.

FRAGE: Sin ie al en (ol! - )ar eien a *n e" HOFREITER: IcK stimme keinen Abgesang auf die Volksparte­ien an, aber iKre Idee Kat sicK überKolt. IcK will, dass die Grünen die füKrende Kraft der linken Mitte werden. Und zwar dauerKaft. Als Konzeptpar­tei wollen wir die ricKtigen Antworten für die Keutige Zeit und die Herausford­erungen der Zukunft geben.

FRAGE: r nen-&ar eichefin

aer oc! a$ , ie +ei er )oli i chen ,a$er ei -or ei Sin ie r nen .e z nach allen Sei en offen" HOFREITER: Es ist ricKtig, dass wir mit allen demokratis­cKen Parteien gespräcKsb­ereit sind – nicKt aber mit der AfD. Das verbietet sicK von selbst. Programmat­iscK und inKaltlicK verbindet uns natürlicK meKr mit der SPD als mit Union oder FDP. Aber aucK die SPDVorsitz­ende NaKles Kat zuletzt unsäglicKe Äußerungen etwa über KlimascKüt­zer gemacKt. Das zeigt: Wir Grünen müssen aus eigener Kraft stärker werden.

FRAGE: Soll e ie ro/e oaliion a einan er rechen, w r en ie r nen ann noch ein al f r eine 0e a fla$e eine 1a ai!a- n ni e z r (erf $ n$ ehen" HOFREITER: Wir sollten jetzt nicKt spekuliere­n. Wir warten die WaKlen in Hessen ab. Was dann auf Bundeseben­e passiert, ist offen. Die Große Koalition produziert jedenfalls seit einiger Zeit meKr Probleme, als sie löst. Horst SeeKofer ist eine dominante UrsacKe für die ScKwäcKe der Großen Koalition. Eine andere ist die Kanzlerin mit iKrer feKlenden FüKrung und der nicKt vorKerseKb­aren Politik kleinster ScKritte, des DurcKwursc­Ktelns und plötzlicKe­r, nicKt erklärter Wendemanöv­er. Man denke nur an die Energiepol­itik. NocK im Herbst 2010 Kat Frau Merkel die Laufzeit der Atomkraftw­erke verlängert und nacK FukusKima die Energiewen­de ausgerufen und den Kurs um 180 Grad geändert. In der FlücKtling­spolitik war es genauso. Merkel moderiert, anstatt zu füKren. Und im letzten Moment ändert sie iKren Kurs, oKne dies zu erklären.

Anton Hofreiter (48) ist Co-Vorsitzend­er der Grünen-Fraktion im Bundestag. Er gehört dem Bundestag seit 2005 an.

 ?? BILD: TOBIAS HASE ??
BILD: TOBIAS HASE

Newspapers in German

Newspapers from Germany