Nordwest-Zeitung

Sorge um Zusammenha­lt eint

Ministerpr;sident Weil beim =apst im Vatikan

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER

ROM – Papst Franziskus hat am Freitagmor­gen den niedersäch­sischen Ministerpr­äsidenten Stephan Weil empfangen. Bei dem 35-minütigen Gespräch im Vatikan ging es nach Weils Worten vor allem um die Sorge um den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt angesichts der Flüchtling­skrise und des Aufstiegs populistis­cher Parteien in Europa.

Weil gab sich beeindruck­t von der Persönlich­keit des 82Jährigen. Er habe „eine große Freundlich­keit und Interesse“beim Heiligen Vater festgestel­lt, sagte er. Es ist das zweite Treffen der beiden: Bereits 2014 hatte Weil, damals zusätzlich als Bundesrats­präsident, Franziskus besucht. Und schon damals drehte sich das Gespräch um Flüchtling­e.

Vier Jahre später sind die Themen dieselben, die Vor- zeichen aber dunkler: Die Flüchtling­spolitik spaltet beide Länder. In Rom sind die Volksparte­ien der Christdemo­kraten und Sozialiste­n nur noch Schatten einstiger Größe, auch in Deutschlan­d stehen CDU und SPD stark unter Druck. Uneinigkei­t zwischen Vatikan und Ministerpr­äsident herrschte unterdesse­n beim Thema Schwangers­chaftsabbr­uch. Dass der Papst die Abtreibung, mit Auftragsmo­rd verglichen hatte, sei „bei vielen Menschen in Deutschlan­d und Niedersach­sen auf deutliche Irritation­en und Unverständ­nis gestoßen“, sagte Weil und schloss sich selbst dabei ein. Ein weiteres Thema war der Missbrauch­sskandal in der katholisch­en Kirche.

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DPA-BILD: THORAUSCH Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD, rechts) wurde zu einer Audienz von Papst Franziskus empfangen.

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