Falsche Romantik
FRAGE: Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg legen einen Zehn-Punkte-Plan vor und fordern einen anderen Umgang mit den ölfen. Zeit für eine ende"
RUKWIED: Ja. Wenn wir in Deutschland Tiere auch weiterhin auf der Weide sehen wollen, dann brauchen wir ein aktives Wolfsmanagement. Der Wolf hat keinen natürlichen Feind und er verbreitet sich rasant. Das Wohl unserer Weidetiere darf nicht einer falschen Wolfsromantik geopfert werden.
FRAGE: elche Konsequenzen fordert der Bauernverband" RUKWIED: In Regionen, in denen Weidetiere nicht vor dem Wolf geschützt werden können, darf sich der Wolf nicht ansiedeln und es muss reguliert werden. Auf Deichen, Almen und in großen Grünlandregionen sind Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde als Landschaftspfleger nicht zu ersetzen, können aber nicht verlässlich vor dem Wolf geschützt werden – Herdenschutz-Maßnahmen haben dort ihre Grenzen. Deshalb haben wir in einem gemeinsamen Aktionsplan Wolf mit allen Weidetierhalterverbänden und Landnutzern konkrete Maßnahmen formuliert, die zum Erhalt der Weidetierhaltung dringend erforderlich sind und im Einzelfall auch die Entnahme von Wölfen enthalten.
FRAGE: ie steht es um die Unterstützung der Nutztierhalter beim Schutz des Viehs und Entschädigungen für gerissene Tiere"
RUKWIED: HerdenschutzMaßnahmen und Tierverluste müssen vollständig entschädigt werden. Aber das Verfahren der Rissbegutachtung muss deutlich beschleunigt und vereinfacht werden. Hier brauchen wir eine Beweislastumkehr – schon eindeutige Anzeichen für einen Wolfsriss müssen für die Auszahlung der Entschädigungen ausreichend sein, und nicht langwierige DNA-Analysen.