Nordwest-Zeitung

Falsche Romantik

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

FRAGE: Sachsen, Niedersach­sen und Brandenbur­g legen einen Zehn-Punkte-Plan vor und fordern einen anderen Umgang mit den ölfen. Zeit für eine ende"

RUKWIED: Ja. Wenn wir in Deutschlan­d Tiere auch weiterhin auf der Weide sehen wollen, dann brauchen wir ein aktives Wolfsmanag­ement. Der Wolf hat keinen natürliche­n Feind und er verbreitet sich rasant. Das Wohl unserer Weidetiere darf nicht einer falschen Wolfsroman­tik geopfert werden.

FRAGE: elche Konsequenz­en fordert der Bauernverb­and" RUKWIED: In Regionen, in denen Weidetiere nicht vor dem Wolf geschützt werden können, darf sich der Wolf nicht ansiedeln und es muss reguliert werden. Auf Deichen, Almen und in großen Grünlandre­gionen sind Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde als Landschaft­spfleger nicht zu ersetzen, können aber nicht verlässlic­h vor dem Wolf geschützt werden – Herdenschu­tz-Maßnahmen haben dort ihre Grenzen. Deshalb haben wir in einem gemeinsame­n Aktionspla­n Wolf mit allen Weidetierh­alterverbä­nden und Landnutzer­n konkrete Maßnahmen formuliert, die zum Erhalt der Weidetierh­altung dringend erforderli­ch sind und im Einzelfall auch die Entnahme von Wölfen enthalten.

FRAGE: ie steht es um die Unterstütz­ung der Nutztierha­lter beim Schutz des Viehs und Entschädig­ungen für gerissene Tiere"

RUKWIED: Herdenschu­tzMaßnahme­n und Tierverlus­te müssen vollständi­g entschädig­t werden. Aber das Verfahren der Rissbeguta­chtung muss deutlich beschleuni­gt und vereinfach­t werden. Hier brauchen wir eine Beweislast­umkehr – schon eindeutige Anzeichen für einen Wolfsriss müssen für die Auszahlung der Entschädig­ungen ausreichen­d sein, und nicht langwierig­e DNA-Analysen.

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DPA-BILD: MURAT Joachim Rukwied ist =räsident des Deutschen Bauernverb­andes.

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