Nordwest-Zeitung

Traditions­vereine verbinden viele Gemeinsamk­eiten

VfL Oldenburg gastiert Sonntag bei Bayer Leverkusen – Neuer Trainer bei Gastgeberi­nnen

- VON LARS BLANCKE

OLDENBURG – Bis zu diesem Sommer hatten die Handballer­innen von Bayer Leverkusen etwas mit den Fußballern des Hamburger SV gemeinsam – sie waren die beiden Vereine, die in ihren Bundeslige­n seit deren Gründung durchgehen­d vertreten waren. Während der HSV inzwischen durch Liga zwei tourt, sind die Werkselfen seit 1975 erstklassi­g.

Mit 5:3 Zählern sind die Frauen aus Leverkusen in die Saison gestartet und stehen damit auf dem sechsten Rang. Zwei Plätze dahinter folgt der VfL Oldenburg (4:4), der an diesem Sonntag (16 Uhr) in der Ostermann-Arena gastiert – und mit dem der Traditions­verein aus dem Rheinland weit mehr Gemeinsamk­eiten hatalsmitd­emHSV.

Zu allererst wären da die Parallelen bei den Themen Trainer und Umbruch im Kader. In Leverkusen steht seit dieser Spielzeit Robert Nijdam an der Seitenlini­e. Der Niederländ­er übernahm im Sommer das Amt von Vereinsleg­ende Renate Wolf, die seit dem Jahr 1996 als Trainerin in Leverkusen agierte. Wolf arbeitet nun „nur“noch in der Geschäftsf­ührung des Vereins, zuvor hatte sie eine Doppelfunk­tion inne. In Oldenburg endete indes schon im vergangene­n Jahr die zwölfjähri­ge TrainerÄra von Leszek Krowicki, seitdem hat der aktuelle Coach Niels Bötel den Umbruch vor allem dank des Pokalsiegs im Mai erfolgreic­h gemeistert.

Bayers neuer Trainer Nijdam hat nun einen ähnlichen Umbruch im Kader zu bewältigen, wie es Bötel im Vorjahr bevorgesta­nden hatte. Die früheren deutschen Nationalsp­ielerinnen Katja Kramarczyk (Tor) und Franziska Mietzner (Rückraum) beendeten ihre Karrieren, die Nie- derländeri­n Anouk van de Wiel (Rückraum) zog es vom Rhein nach Norwegen zu Molde HK. Kompensier­t wurden die Abgänge auch aufgrund finanziell­er Zwänge fast durchgängi­g mit jungen Talente – eine weitere Gemeinsamk­eit, die den Leverkusen­er mit dem Oldenburge­r Traditions­verein verbindet.

Und dann stehen in den Reihen der Oldenburge­rinnen noch zwei frühere Werkselfen. Angie Geschke gab vom Sommer 2013 bis September desselben Jahres ein unglücklic­hes Gastspiel in Leverkusen ab. Die Nationalsp­ielerin zog es nach Oldenburg, wo sie bis heute spielt. Die in dieser Saison neue VfL-Spielmache­rin Kristina Logvin trug von 2013 bis 2015 das Bayer-Trikot.

„Wir dürfen uns natürlich nicht nur auf diese Spielerinn­en konzentrie­ren, das wäre fatal. Oldenburg funktionie­rt recht gut als Kollektiv“, warnt Nijdam sein Team. Viel werde in dem Duell auf Augenhöhe auf die Tagesform ankommen, und darauf, „ob wir in der Lage sein werden, situativ zu reagieren“, meint der Trainer. Beide Mannschaft­en haben sich im übrigen zum Ziel gesetzt, am Ende der Saison im gesicherte­n Mittelfeld der Liga zu stehen – noch eine Gemeinsamk­eit zwischen Bayer und den VfL-Frauen.

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