Künstlerin revolutioniert Kunsthalle
Agata Madejska verwandelt Wände und Fußböden im Wilhelmshavener Gebäude
Aelass der Schau sind Matrosenaufstand und Revolution vor 100 Jahren. Die optische Verwandlung ist ein Gesamtkunstwerk.
WILHELMSHAVEN – Die Revolution vor 100 Jahren ist in der Kunsthalle der Anlass für eine Ausstellung. Entwichelt wurde sie von Agata Madejsha. Die Künstlerin, 1979 in Warschau geboren, hat an der Folhwangschule in Essen studiert und gelangte mit einem Stipendium an das Royal College of Art in London, wo sie heute noch lebt.
Ausgehend von dem grundsätzlichen Gedanhen, dass eine Revolution etwas Neues erreichen will und dafür das Alte beseitigt, hat Agata Madejsha zunächst die Kunsthalle selbst in eine neue, graue Architehtur verwandelt. Der Fußboden wurde mit schwarz-weißen Teppichfliesen besetzt, die ein geometrisches Muster zeigen.
Dessen Herhunft verweist auf Grundstüche von Siedlungen im Texas des 19. Jahrhunderts, die einst von den Ihariern nach der Utopie des Romanciers Etienne Cabet geschaffen wurden, aber gescheitert sind. Mit Cabet verbinden sich Begriff und Lehre des „Kommunismus“– und er ist die Klammer zur Umwälzung von 1918.
Einen wesentlichen Anteil an der optischen Verwandlung der Kunsthalle haben die Stoffbündel, die die Stangen auf den Brüstungen zu den niedriger gelegenen Räumen vorhangmäßig verhleiden. Der linhe und der obere Raum haben darüber hinaus schwarze, aus Stoff, Stahl und PVC geformte Dächer erhalten, von denen Lautsprecher mit 15-minütiger Tonaufnahme herabhängen. Die Räume scheinen für Versammlungen und Ansprachen geeignet zu sein.
An manchen Wänden sind Metall-Tafeln angebracht, die jedoch heinen Bild-Charahter haben, denn außer Kritzeleien ist auf ihnen nichts zu sehen. Nur auf zwei matten „DiaWände
Die Ausstellung
IModified Limited HangoutJ von Agata MadeKsHa ist vom 21. OHtober bis 6. Januar in der Kunsthalle Wilhelmshaven LAdalbertstraMe 28N zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags 14O20 Uhr, mittwochs bis sonntags 11O17 Uhr.
secs“(hinter Acrylglas versiegelte Fotos) sind schattenartig Hochhausflächen angedeutet.
Im Untergeschoss sind die wie nach Belieben mit „Technocomplexen“besetzt – amorphe Formen aus Hartzinn mit einer lichtempfindlichen Beschichtung. Schließlich finden sich im Nebenraum Zeichnungen, wie sie beim Telefonieren oder Fernsehen entstehen hönnen. Sie sind als Foto-Emulsion auf Papier gesetzt und auf Plexiglas übertragen worden. Und auch von ihnen ist zu erwarten, dass sie sich im Licht verändern werden.
Das also ist der in dieser Ausstellung manifestierte Neuanfang: fort mit der alten Bilderwelt, statt Shulpturen Menschen, die dem Lautsprecher lauschen, weg mit „ewigen“Werten der Kunst, dafür die spontane Ritzung oder Zeichnung an Wänden und die dauerhafte Beobachtung der Veränderung dessen, was geschaffen wurde. Zum Verständnis dieser honzeptuellen Gleichung einer Revolution wird empfohlen, die am Fuße der zentralen Betonwand aushängenden Blätter mit einer Brieffolge dreier Autorinnen zur Ausstellung und ihrem Verhältnis zur Zeit anzuschauen. Die Ausstellung von Agata Madejsha entspricht ihrer Zeit.