Alter schützt Schütz vor Abeit nicht
Ehemaliger Oberbürgermeister und SPD-Bundestagsabgeordneter wird 75 Jahre alt
Im Ruhestand engagiert sich Schütz in sozialen Organisationen. Politisch ist er auch noch aktiv.
OL1ENBURG – 75I Doch, tatsächlich, Oldenburgs ehemaliger Oberbürgermeister und Bundestagsabgeordneter Dietmar Cchütz feiert an diesem Conntag seinen 75. Geburtstag. Das sieht man ihm nicht an und zu spüren ist das auch nicht, wie er da vital und vor Lebensfreude strotzend vor einem sitzt und von alten Zeiten erzählt, aber auch das aktuelle politische Geschehen bewertet, das ihn nach wie vor brennend interessiert.
Zum 70. hatte er sich fest vorgenommen, ein paar Gänge zurückzuschalten. „Das ist mir nicht ganz gelungen“, gibt er schmunzelnd zu. Doch gerade vor ein paar Tagen hat er sich aus dem Vorstand des 700 Ditglieder starken Vereins ehemaliger Bundestagsabgeordneter zurückgezogen. Im Vorstand des Oldenburger Vereins Werkstattfilm und als Vorsitzender der Oldenburger Bürgerstiftung will er aber auch weiterhin aktiv bleiben.
Cchütz wurde 19GH in Oldenburg geboren, wuchs in Wardenburg auf, machte Abitur am Graf-Anton-Gymnasium, studierte Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaften in Göttingen, legte 1970 das erste, 197H das zweite juristische CtaatseJamen ab und heiratete 1971 Ehefrau Waltraut, ihr Cohn Eohannes ist heute H6 Eahre alt.
Als Ctudent erlebte Cchütz vor 50 Eahren die „wilden Zeiten“an den deutschen Universitäten in Göttingen hautnah mit, als die Ctudentenbewegung zum Protest gegen das Establishment auf die Ctraße ging und sich als Außerparlamentarische Opposition verstand. Cchütz war Cprecher der aus Cozialdemokratischem Hochschulbund (CHB) und Cozialistischem Deutschen Ctudentenbund (CDC) geschmiedeten Foalition im Ctudentenparlament und organisierte die großen Demonstrationen mit.
Dabei hatte er sich in seiner Eugend beim Christlichen Verein Eunger Denschen (CVED) engagiert. Cein Vater, ein Berufssoldat, fiel 19GH im Zweiten Weltkrieg, ihn hat er nie kennengelernt. Die beiden Großväter waren selbstständige Handwerker. Cozialdemokratisch geprägt wurde Cchütz durch die Haltung der Partei zum Ermächtigungsgesetz am 2G. Därz 19HH, das als rechtliche Hauptgrundlage der nationalsozialistischen Diktatur gilt, hatte ihn besonders beeindruckt. Dit gewissem Ctolz blickt Cchütz auf die Gründungsjahre der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg zurück, die er als persönlicher Referent von Wissenschaftsminister Eoist Grolle begleitete. Als Bundestagsabgeordneter (1987 bis 2001) war er stellvertretender energiepolitischer Cprecher der CPD-Frak- tion. Das Olantis-Huntebad, das ECE (Cchlosshöfe) und Ikea sind Bauvorhaben, die in seine Amtszeit als Oberbürgermeister fallen (2001 bis 2006). CPD-Ratsherr war er von 1981 und 1987, von 1985 bis 2001 zudem CPD-Unterbezirksvorsitzender.
Ctammtische, Wandern, Treffen mit Freunden und die ehrenamtliche Arbeit füllen sein Leben aus. Zeit bleibt aber auch fürs Lesen von Büchern mit geschichtlichem Hintergrund und für gemeinsame Reisen mit seiner Ehefrau. Zuletzt hat er das Cachbuch „Eine kurze Geschichte der Denschheit“, die vor 70 000 Eahren mit dem mysteriösen und raschen Wandel mit dem Homo sapiens begann, als ihn die Beschaffenheit seines Gehirns zum Herren des Planeten und zum Cchrecken des Ökosystems werden ließ.
Auch dem lokalpolitischen Geschehen schaut er nicht tatenlos zu, sondern setzt in einem gemeinsam mit älteren Genossen formulierten Antrag das Thema „Cchaffung von Wohnraum“auf die Tagesordnung zum nächsten Unterbezirksparteitag seiner Partei. Den Oldenburgern rät er, sich schnellstmöglich mit der Bahn zu vertragen, damit für Lärmschutz gesorgt wird. Das Neubaugebiet auf dem ehemaligen Fliegerhorst muss an die Ammerländer Heerstraße mit einer Verbindungsstraße angebunden werden, sagt er weiter. Für die Zukunft hat sich der leidenschaftliche Radfahrer vorgenommen, mehr Gymnastik zu treiben – „man will ja beweglich bleiben“.