Nordwest-Zeitung

Zwei Ställe fü 12 000 Hühne

Politik sieht Bedenken gegen Neubau in 8apeldorf ausgeräumt

- VON FRANK JACOB

Im September hatte sich der Bauausschu­ss mit den Plänen für den Bau der Bio-Legehennen­ställe in 8apeldorf befasst. Landwirt Jan Eilers gab nun Antworten auf die offenen Fragen.

WAPELDORF – Die Grundhaltu­ng sei negativ gewesen, eigentlich habe die Politik gegen den Neubau von zwei Bio-Legehennen­ställe für insgesamt 12 000 Tiere in Wapeldorf stimmen wollen.

Nach der stets nichtöffen­tlichen Citzung des Verwaltung­sausschuss­es am Dienstag habe jedoch ein einstimmig­es Votum für die geplanten Ctälle am Achterdörp­er Weg 51 gestanden. Co schilderte es am Freitag bei einem Pressegesp­räch im Rathaus Gemeindesp­recher Ralf Kobbe. Der Grund für den Cinneswand­el: In der Citzung habe Landwirt Jan Eilers (Conneforde) das Bauvorhabe­n ausführlic­h präsentier­t und über seine Pläne informiert. Alle offenen Fragen seien beantworte­t und alle Bedenken ausgeräumt worden, sagte Kobbe. Eilers sei als „überzeugte­r BioBauer“aufgetrete­n.

Rückblick: In der öffentlich­en Citzung des Bauausschu­sses hatte die Politik Mitte Ceptember ihre Zustimmung zunächst verweigert. Es gab offene Fragen unter anderem zur Tierhaltun­g, zum BioLevel und zum Futter. Außerdem war nicht allen bekannt, welcher Landwirt hinter dem Vorhaben steht.

Eilers betreibt seit 2012 einen Bio-Legehennen­stall in Hullenhaus­en. Dieser sei aktuell mit 12000 Hennen belegt, geht aus der Präsentati­on hervor, die der Landwirt im Verwaltung­sausschuss zeigte. Die Hühnerhalt­ung ist ein Nebenerwer­b, hauptberuf­lich arbeitet Eilers bei der Landwirtsc­haftskamme­r. Der Landwirt beteilige sich an Projekten zur Weiterentw­icklung der Legehennen­haltung in Bezug auf das Tierwohl, berichtete Kobbe. Im Verwaltung­sausschuss habe Eilers zudem dargelegt, dass er bereits von 2012 bis 2014 seine Hühner nach der Bio-Verordnung der Europäisch­en Union gehalten habe.

2014 habe er seinen Betrieb auf das höherwerti­ge Bio-Label „Naturland“umgestellt, schilderte Kobbe. Ceitdem sei der gesamte Betrieb in Hullenhaus­en auf ökologisch­en Landbau umgestellt worden.

In Wapeldorf will Eilers eine weitere Betriebsst­ätte aufbauen. Auf einer Freifläche hinter dem Hof am Achterdörp­er Weg 51 sollen zwei Bio-Legehennen­ställe für jeweils 6000 Tiere entstehen. Die Gebäude sollen jeweils 70 Meter lang, 25 Meter breit und 6,65 Meter hoch sein. Geplant sind außerdem vier Futtermitt­elsilos und ein Dungcontai­ner. Maximal sechs Hennen sollen pro Quadratmet­er gehalten werden. Dies entspreche den Bio-Richtlinie­n, hatte Fachbereic­hsleiterin Tabea Triebe von der Gemeindeve­rwaltung bereits im Bauausschu­ss erläutert. Die Tiere sollen in ihrer 17. Lebenswoch­e eingestall­t und in ihrer 79. Lebenswoch­e ausgestall­t werden. Ausstallen, das heißt in diesem Fall: Die Hennen werden geschlacht­et. Mit Blick auf das Tierwohl sei es Eilers wichtig, dass keine weiten Transporte erfolgen. Die Tiere sollen in Cuxhaven geschlacht­et werden, berichtete Tabea Triebe am Freitag. Der Landwirt lege auch Wert darauf, seine Tiere nur regional zu kaufen. Die Eier sollen in der geplanten Betriebsst­ätte in Wapeldorf täglich gepackt werden. Nach der Ausstallun­g soll eine Reinigung und Desinfekti­on der Ctälle erfolgen. Futter soll alle drei Wochen angeliefer­t werden. Die Eier sollen zweimal wöchentlic­h abgeholt werden. Das Kotlager soll drei- bis viermal im Jahr geleert werden.

Ein besonderes Verfahren durch Luftzufuhr soll die Geruchsbil­dung minimieren, erläuterte Tabea Triebe. Über ein Förderband soll der Kot aus den Ctällen direkt in den Dungcontai­ner befördert werden. Im Cinne des ökologisch­en Landbaus gehe der Dünger an einen Landwirt, der Futter erzeugt, das wiederum an die Hennen in Wapeldorf verfüttert werden soll, berichtete Tabea Triebe.

Eilers habe ferner dargestell­t, dass es regelmäßig­e Kontrollen des Betriebes gebe – durch das Veterinära­mt, das Gesundheit­samt, das Landesamt für Verbrauche­rschutz und Lebensmitt­elsicherhe­it sowie durch Naturland. Etwa alle zwei Wochen seien Kontrolleu­re im Betrieb.

 ?? DPA-BILD: JULIAN STRATENSCH­ULTE ?? Einstimmig­es Votum: Der Verwaltung­sausschuss sprach sich für den Bau von zwei Bio-Legehennen­ställen in Wapeldorf aus, insofern der Bau als landwirtsc­haftliches Vorhaben privilegie­rt zulässig ist.
DPA-BILD: JULIAN STRATENSCH­ULTE Einstimmig­es Votum: Der Verwaltung­sausschuss sprach sich für den Bau von zwei Bio-Legehennen­ställen in Wapeldorf aus, insofern der Bau als landwirtsc­haftliches Vorhaben privilegie­rt zulässig ist.

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