Wohnung vor Einbruch schützen
Tagsüber wachsam sein – Haus erleuchten und bewohnt wirken lassen
Die dunkle Jahreszeit spielt Einbrechern in die Hände. Auch tagsüber können sie leichter unentdeckt agieren.
STUTTGART/BERLIN/TMN/UST – „Die meisten Einbrüche finden tagsüber statt, wenn die Bewohner außer Haus sind“, erklärt Georg von Strünck, als Hauptkommissar beim Berliner Landeskriminalamt zuständig für technische Prävention. Dass sich im Herbst und Winter die Menschen tagsüber weniger draußen aufhalten, komme ihnen entgegen, weil Einbrecher den Gefahren einer Konfrontation meist aus dem Weg gehen wollten, sagt er im Spezial „Einbruchschutz“der Stiftung Warentest. Manche Täter würden sich gern als Handwerker tarnen oder hätten Unterschriftenlisten dabei.
Entscheidend ist die richtige Sicherung von Wohnung oder Haus, betont Harald Schmidt, Leiter der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Generell machen gekippte Fenster, nicht abgeschlossene Wohnungstüren oder Einstiegshilfen wie Mülltonnen oder Leitern das Eindringen leicht. Einbrüche in Einfamilienhäuser erfolgen meist über die Fenstertüren und Fenster und weniger häufig über Haustüren und Keller, so Schmidt. Bei Mehrfamilienhäusern wählen Einbrecher ihren Weg zumeist über die Wohnungseingangstüren. Doch auch hier verschaffen sie sich über leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren Zutritt.
Um Einbrecher abzuschrecken, sei es insbesondere bei einbrechender Dunkelheit wichtig, dass das Haus oder die Wohnung einen bewohnten Eindruck macht, etwa durch Licht, erklärt Schmidt. Hier können Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder helfen. Außerdem gebe es ein paar grundlegende Verhaltensregeln. Dazu zählen: „Immer die Haustür abschließen, Fenster nicht gekippt lassen, den Schlüssel nie draußen verstecken. Einbrecher finden jedes Versteck.“
Nicht verlassen solle man sich auf die abschreckende Wirkung von Kamera-Attrappen oder Menschenpuppen, meint Schmidt. Einbrecher, die sich etwas auskennen, würden Attrappen schnell als solche erkennen.
Zusätzlich zu sicherheitsbewusstem Verhalten können bereits einfache bauliche und technische Maßnahmen das Einbruchsrisiko erheblich reduzieren, so Schmidt. Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau einbruchhemmender Türen und Fenster einen guten Einbruchschutz (siehe oben). Zusätzlich eingebaute Einbruchmeldeanlagen bieten besonderen Schutz. Entscheidend sei, Einbrechern die Arbeit deutlich zu erschweren, erklärt von Strünck: „Oft geben sie auf, wenn sie in den ersten Minuten nicht erfolgreich eindringen können.“