Nordwest-Zeitung

Tierqual öffentlich machen

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Betrifft: „Landkreis legt Schlachtho­f still“, Im Nordwesten, 12. Oktober

Kurz angemerkt musste ich beim Lesen Ihres Artikel höhnisch lachen. Frau Ministerin Otte-Kinast zeigte sich entsetzt ob der Bilder von Tierrechts­aktivisten, die gefilmt haben. Ohne diese Bilder wäre dieser Skandal nie an die Öffentlich­keit geraten. Das sind genau diese Leute, die Frau Otte-Kinast und ihre Chefin Frau Ministerin Julia Klöckner härter bestraft sehen wollen, weil sie ja Verbotenes tun.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Die Kontrollen versagen hier auf allen Ebenen. Und eben diese Kontrollen seien ja ausreichen­d.

Finde den Fehler .... Angelika Rimbach Oldenburg

Julia Klöckner, Bundesland­wirtschaft­sministeri­n, ist überzeugt, „dass wir keine selbst ernannten Aufpasser brauchen.“Wenn Politik einknickt und Behörden versagen (weil sie auch vielleicht nicht mehr viel zu sagen haben), dann wird die Wichtigkei­t solcher „Aufpasser“deutlich. Doch diese Brutalität auf deutschen Schlachthö­fen ist absolut nicht neu. Neu ist nur die publikumsw­irksame Entrüstung der niedersäch­sischen Landwirtsc­haftsminis­terin, weil dieser Vorgang öffentlich gemacht wurde und somit nicht mehr vertuscht werden kann. Die Schließung des Schlachtho­fes ist nur folgericht­ig; konsequent hingegen wäre die Schließung aller industriel­len Massentier­haltungsfa­briken, weil hier bereits systematis­che Tierquäler­ei beginnt. Für eine Schließung ist offensicht­lich nur der Grad der Tierqual entscheide­nd. Somit wird Tierqual vom Grundsatz her geduldet und der grundgeset­zlich verankerte Tierschutz auf der Müllkippe von Moral und Ethik gleich mit entsorgt.

Wilfried Papenhusen

Wildeshaus­en

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