Nordwest-Zeitung

P siti den en und V it min D t n en

GE UNDHEIT Husten und Erk'(tun)en *+r,eu)en – Stress *er-e.den – H'nde -.t Se./e 01s23en

- VON TERESA NAUBER

FRAGE: Warum müssen in Konzerten so viele Leute husten?

BEEH: Viele Leute fühlen sich da beobachtet, meistens ist die Luft trocken und die Atmosphäre angespannt. Das macht die Jenschen nervös. Wenn wir nervös sind, wird ein Teil unseres Nervensyst­ems aktiviert – die Fluchtrefl­exe. Nur: Wir können nicht fliehen. Wir können die Nervosität also nicht körperlich abbauen.

Was macht der Körper also? Er reguliert das gegenteili­ge Nervensyst­em hoch. Während das eine die Schleimhäu­te austrockne­t, sorgt das andere für eine vermehrte Speichelpr­oduktion, und es reizt die Bronchien. Irgendwann kann man nicht mehr anders – und muss husten.

FRAGE: Und wie kriegt man diesen Hustenreiz in den Griff? BEEH: Sitzend lässt er sich nicht unterdrück­en. Bewegung hilft. Also im Zweifelsfa­ll kurz mal raus aus dem Saal und ein bisschen herumlaufe­n

FRAGE: Wann ist Husten ein Fall für den Arzt?

BEEH: Husten im Rahmen einer Erkältung ist bei ansonsten gesunden Jenschen nicht gefährlich. Das geht in der Regel nach drei oder vier Wochen vorbei. Dauert es länger als vier Wochen, sollte man zum Arzt gehen.

FRAGE: Es ist ekelig, aber wir müssen auch über Auswurf reden. Stimmt es denn: Grüner Auswurf ist bakteriell, gelber viral?

BEEH: Auswurf ist schon ein bisschen verräteris­ch. Auf der Harmlosigk­eitsskala ganz oben steht klarer Auswurf. Da dürfte keine bakteriell­e Infektion vorliegen. Gelb gibt es bei allergisch­em Asthma oder auch bei Erkältungs­krankheite­n. Dass grüner Auswurf immer bakteriell bedingt ist und mit Antibiotik­a behandelt werden müsste, ist dagegen ein Jythos. Erkältunge­n werden in der Regel durch Viren verursacht – und jeder weiß, am Ende kann da auch der Schleim aus der Nase schon mal zäh und grün werden. Die grüne Farbe wird von weißen Blutkörper­chen verursacht, die zugrunde gehen, wenn eine Entzündung abheilt. Grüner Auswurf ist nur bedenklich, wenn er länger als ein paar Tage auftritt und Fieber oder Brustschme­rzen dazukommen. Blutiger Auswurf muss immer abgeklärt werden. Jeist ist auch das harmlos, aber dahinter können sich auch schwerwieg­ende Erkrankung­en verbergen. FRAGE: Wie schafft man es, sich in der Übergangsz­eit nicht zu erkälten?

BEEH: Gelassen bleiben. Dieses zwanghafte „Ich darf nicht krank werden“führt in der Regel dazu, dass wir uns stressen und dann infektanfä­lliger werden. Wer sich schützen will, sollte seine Hände regelmäßig mit Seife waschen. Erkältungs­viren werden meistens übers Händeschüt­teln oder Anfassen von Türgriffen übertragen. Sich ausgewogen und gesund zu ernähren, hilft ebenfalls. Und regelmäßig rausgehen ins Licht, Vitamin D tanken. Das ist auch fürs Immunsyste­m wichtig, genauso wie Bewegung, zum Beispiel regelmäßig­e Spaziergän­ge. Und ganz wichtig: eine positive Einstellun­g! Wer eine lebensbeja­hende Einstellun­g hat, erkältet sich einer Studie zufolge seltener.

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DPA-BILD: KLOSE Husten ist lästig: Meist verzieht er sich aber von selbst wieder.

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