Mit einem Paar Stiefel ist es im Winter nicht getan
TIPPS 8flege v+n Lederschuhen – Einen Tag tragen und zwei Tage ausl9ften – Imprägnierung beugt Rissen v+r – Seifenlauge gegen Schneeränder
Im Herbst und Winter werden Schuhe bes+nders strapaziert. Experten erklären, wie man sie pflegt, putzt und tr+cknet – und ihr Leben etwas verlängert.
BERL8N – Mer wichtigste Tipp zur Schuhpflege im Winter ist tatsächlich dieser: Shoppen gehen. Denn ein Rat, den Experten hierzu oft geben, lautet: Man braucht mehr als nur das eine Paar Winterstiefel, da man diese möglichst am besten nur einen Tag lang trägt und dann zwei Tage lang auslüften und trocken lässt.
„Da die Schuhe täglich mindestens ein Schnapsglas voll Feuchtigkeit aufnehmen müssen, sei ihnen diese Zeit gegönnt“, sagt Claudia Schulz vom Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie in Berlin. Das verlängere letztlich ihr Leben.
Im Herbst und Winter werden Schuhe von der Witterung besonders strapaziert. Wichtig ist daher auch die vorsorgliche Pflege. Schuhmachermeister Helmut Farnschläder von der Branchenvereinigung Fuß und Schuh Info Office rät, neue WinterModelle vor dem ersten Tragen mit einer Imprägnierung zu behandeln. Diese hält Wasser, aber auch Schmutz besser ab. Je nach Beanspruchung und Nässe sollte man das von Zeit zu Zeit wiederholen.
Schuhe aus Glattleder sollte man in regelmäßigen Abständen putzen. Dafür empfiehlt Schulz dünnflüssige Schuhcreme oder Wachspaste. „Flüssige Cremes ziehen schneller ein und geben seidenmatten Glanz.“
Rau- oder Veloursleder sollte mit einer kleinen Bürste aus Kupferdraht aufgeraut werden, sagt Schulz weiter. Farnschläder rät hingegen bei Rauleder zu einer Gummibürste.
Lackleder braucht besonders gute Pflege, da das Material sonst stumpf wird oder sogar bricht. Schulz rät, das Lackleder daher oft mit Spezialprodukten wie Lacklederöl oder -lotion zu behandeln. Gut tut auch, wenn das Lackleder mit einem nicht zu feuchten Tuch immer mal wieder abgewischt und von Schmutz befreit wird.
Reißt das Leder dennoch ein, kann meist nur noch der Fachmann helfen. Besonders gefährdet dafür sind Stellen mit Gehfalten – also dort, wo das Material aus der Form gerät. Daher sollte man Schuhe nach dem Tragen auf einem Schuhspanner ruhen lassen, der möglichst aus unlackiertem Holz besteht.
Auch hier beugt die Imprägnierung vor: „Risse können im Leder entstehen, wenn es richtig nass und anschließend zu schnell getrocknet wird. Weil es das Durchnässen verhindert, schützt Imprägnieren auch vor Rissen“, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflegeund Waschmittel in Frankfurt. Gerade bei Wildleder sei dies besonders wichtig. Gut seien dafür Sprays auf Basis von Fluorcarbonharz, sie sind aber schlecht abbaubar.
Damit die Schuhe nicht zu schnell trocknen und folglich brechen, sollten sie auf keinen Fall auf oder unter der Heizung oder bei einem Ofen stehend trocknen. Auch das Föhnen lässt man besser, rät Schulz. Alternativ zum Schuhspanner könne man sich auch mit Zeitungspapier behelfen, das in die Schuhe gestopft wird, rät Schuhmachermeister Farnschläder. Es nimmt Feuchtigkeit gut auf.
Zeigen sich nach dem Trocknen die Spuren vom Streusalz und Schneematsch die sogenannten Schneeränder – hilft Seifenlauge, erklärt Schulz. Glassl rät zu SchuhShampoos, die in verdünnter Form die weißen Ränder ebenfalls entfernen. „In leichten Fällen kann ein mit Wasser angefeuchteter Schwamm genügen. Wenn nicht, hilft es nur, den Schuh richtig nass zu machen, mit Schuh-Shampoo zu reinigen und anschließend mit Zeitung auszustopfen, damit er langsam trocknen kann.“