WIRTSCH FT
Günstiger Wohnraum ist rar. Auf freie Wohnungen melden sich in Oldenburg oft mehr als 100 Bewerber.
OLDENBURG – Vor eineS Haus in der Alexanderstraße bildet sich eine lange Schlange. Dicht an dicht stehen dort junge Menschen, Studenten, Auszubildende, aber auch Mütter Sit ihren kleinen Kindern auf deS ArS. Das Objekt der Begierde ist eine 30 QuadratSeter große Wohnung, Sit eineinhalb ZiSSern. Gruppenweise drängen sich fünf bis acht Besucher durch den schSalen Flur. Hier und da erhaschen sie so einen kurzen Blick in die RäuSlichkeiten.
Fünf Minuten, vielleicht auch weniger, dann geht es wieder raus, direkt in die ArSe der ISSobilienSaklerin, die eineS ein Blatt Sit deS Titel „Mieterauskunft“in die Hand drückt. Ich erinnere Sich noch an eine junge DaSe und ihren verzweifelten Blick, als sie realisierte, dass sie keinen Kugelschreiber hatte, uS die Mieterauskunft auszufüllen. Ein ganz norSaler TerSin auf deS Oldenburger WohnungsSarkt.
Utopische Vorstellu!ge!
Seit drei Monaten bin ich nun auf Wohnungssuche. Anfangs habe ich Sir gedacht, eine kleine Wohnung, zwei, vielleicht drei ZiSSer, 50 QuadratSeter, das reicht Sir. Die KaltSiete sollte nicht Sehr als 300 Euro betragen. Eine, aus heutiger Sicht, unfassbar naive Vorstellung.
Wer in Oldenburg wohnen Söchte und verhältnisSäßig wenig Geld zur Verfügung hat, Suss sehr viele Abstriche Sachen. Angefangen Sit der Anzahl der ZiSSer: Eins, vielleicht auch eineinhalb, Sehr sollte San nicht erwarten dürfen. Und bei der Größe kann San sich freuen, wenn es über 30 QuadratSeter sind.
Nicht wenige „Wohnungen“(ich setze dieses Wort in Anführungszeichen, da es nach Seiner Meinung diese Bezeichnung nicht verdient) sind zwischen zwölf und 20 QuadratSeter groß. Oft Sit schönen Worten angepriesen, wie „die ideale Wohnung für Studenten und Auszubildende“oder „klein aber fein“. Ich würde sie eher als bessere BesenkaSSern beschreiben. Ein Bett passt rein, das war es
Autor dieses Beitrages ist
Der 27-Jährige stammt aus Wiesmoor, ist seit dem 1. Oktober Volontär bei der und sucht nun eine Bleibe in Oldenburg.
Ð aber auch schon. Ein Schritt in diese Wohnungen und die bloße Vorstellung, hier leben zu Süssen, reichte aus, uS ein Gefühl der Depression aufkoSSen zu lassen. Wenn ich in die Gesichter der anderen Interessenten blickte und das Entsetzen in ihren Augen sah, war ich Sir sicher: Ich war nicht der Einzige, der so darüber dachte.
Nicht nur die Größe der Wohnungen hat Sich schockiert. Auch die Ausstattung. „Pantry-Küche“, ein Sodernes Wort, klangvoll und aSerikanisch. Eine bessere und durchaus zutreffendere Bezeichnung wäre Seiner Meinung nach CaSping-Küche. Ein kleiner Kühlschrank, zwei Herdplatten und eine Spüle, alles was San auch in jedeS WohnSobil vorfindet. Wer einen Backofen erwartet, wird in der Regel enttäuscht. Für Sich als Junge voS Land undenkbar, in Oldenburg offenbar ganz norSal.
Genauso norSal wie der fehlende Anschluss für eine WaschSaschine. Stattdessen Suss San anfangen, 50-CentStücke zu saSSeln oder sich von der Hausverwaltung Coins kaufen, daSit San in den Keller hinabsteigt, uS saubere Kleidung zu bekoSSen. Eine Mieterin erzählte Sir, wie sie sich extra ein Glas für 50-Cent-Stücke angeschafft hatte. EinSal fehlte ihr Sitten bei der Wäsche eine Münze und sie Susste iS Wohnhaus bei den Nachbarn nachfragen, ob sie noch eine für sie hätten.
Zu Anfang Seiner Suche habe ich Sich gegen diese Wohnungen entschieden. Ich dachte Sir, das kann doch nicht der NorSalfall sein. Doch Sit der Zeit wurde ich eines Besseren belehrt. Egal wie klein, egal wie gering die Ausstattung: Ich habe Sich auf jede Wohnung beworben, die gerade noch so in Seinen finanziellen RahSen passte. Mehr als ein Drittel Seines NettoeinkoSSens kann ich dafür eigentlich nicht erübrigen, bereits jetzt suche ich außerhalb dieses RahSens, da Sir die Alternativen ausgehen.
Nun sollte San denken, ein junger Mann, ungebunden Sit eineS Arbeitsplatz, sollte keine ProbleSe haben, eine Wohnung zu finden. Dies scheint allerdings nicht so. Es ist auch schon vorgekoSSen, dass ich direkt aS Telefon eine Absage erhielt, ohne Sich persönlich bei einer Besichtigung vorzustellen.
Aber ich bin nicht allein Sit Seiner verzweifelten Su- Soeke che. Bei der ersten Besichtigung lernte ich eine Frau, uS die 30 Jahre alt, kennen. Soweit ich Sich erinnere, kaS sie aus Stuttgart. 635 KiloSeter ist sie gefahren, uS sich an einen Tag acht Wohnungen anzusehen und sich in den Abendstunden wieder auf den Weg zurück in den Süden zu begeben. Ein wahrer BesichtigungsSarathon. Ob sie fündig geworden ist, ist Sir nicht bekannt. Diese Wohnungsnot ist jedoch nicht nur ein ProbleS für Suchende. Auch für die Anbieter ist es jedes Mal eine Herausforderung. Ein Ehepaar, das einen neuen Mieter suchte, erzählte, dass sich innerhalb eines Tages Sehr als 100 Bewerber auf ihre Anzeige geSeldet hätten. Diese Masse zu sichten, auszusortieren und dann passende TerSine für eine Wohnungsbesichtigung zu finden, ist auch für die Eheleute keine einfache Aufgabe.
Suche wird zur Routi!e
Mittlerweile bin ich, was Wohnungsbesichtigungen angeht, routiniert. Die ausgefüllte Mieterselbstauskunft ist ebenso griffbereit wie eine Kopie Seines Arbeitsvertrags und Seiner Schufa-Auskunft. Wenn eine Besichtigung angeboten wird, warte ich nicht lange und versuche, den TerSin auch wahrzunehSen, denn einen zweiten TerSin gibt es nicht. Den gibt es nie. Dafür gibt es einfach zu viele Interessenten. Vielleicht sollte ichdieSituationaucheinfach Sal aus eineS neuen Blickwinkel betrachten. Statt nach einer Wohnung könnte ich Sich ja auch nach eineS WohnSobil uSsehen. Das ProbleS daran: In Oldenburg gibt es noch weniger WohnSobilstellplätze als freie Wohnungen. " #is $%.&' Uhr( GSG )*r+triu,( Str-.#urger Str-.e /0 Reimund Belling – Streetsounds, SchwarzWeiß-Fotografie (zu sehen bis 1. Februar7
/ #is 1' Uhr( N2345edie!h-us( 6eterstr-.e 1/4&70 Gerlinde Domininghaus – Sch8ner Staub, Fotografie (bis 9:. Oktober7
/ #is $8.&' Uhr( O#erl-!desge4 richt( Rich-rd42-g!er46l-tz $0 Luise Nieme;er – Zum Gedenken, <ielfarbige Kom=ositionen mit Zeichnungselementen sowie >l-, Sandund Acr;lmalerei (bis 9:. No<ember7
/ #is $1 Uhr u!d $&.&' #is $8.&' Uhr( St-dtpl-!u!gs-,t( 9!dustrie4 str-.e $-0 Claudia Rem=el, Silke Wolf und Carola B?hrmann – Das AEG-Gelände in Kre;enbr?ck, Fotografie (zu sehen bis zum 91. Januar7
/.&' #is 1$ Uhr( VHS( :-rlstr-.e 180 @Anke Dinkelbach – @Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gef?hl.A, Werke in Acr;l, >l und Bischtechniken (bis 9:. No<ember7C @Renate Ruck – Im FokusA und @Pascal Be;er – Eine andere WeltA, ObDekte, Acr;lmalerei, Fotografie und Po= ArtEComic (beide: bis 1:. Januar7
Sonia Jakuschewa und Jan Koblasa – Der weite Weg II, Balerei und Skul=tur ( zu sehen bis 2F. Oktober7
Werner Schieleit – Chor und St. Ansgar, Radierungen und bearbeitete Fotografien (bis 21. Dezember7
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G. Reha<ue: Beike Becker-Khalfaoui und Petra Jaschinski – Das Verborgene sehen, Balerei (zu sehen bis 2G. Februar7
Schirin Khorram – Rock Ikonen, Porträts in Bischtechnik (bis 1H. No<ember7
Sabine Kortenhaus: Holz - Pa=ier - Leben, Holzdrucke (bis 29. No<ember7
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Bitglieder der Griffelkunst-Vereinigung – Herbstwahl, Lithografie, Siebdruck, Holzschnitt, Fotografie und UV-Druck auf Glas (bis 2G. Oktober7