Nordwest-Zeitung

Wie sich Hackerangr­iffe vermeiden lassen

Innenminis­ter Pistorius fordert engere Kooperatio­n von Bund und Ländern

- VOn 6e>S LAUE, BÜRO HANNOVER

Niedersach­sen sei im Bereich Cybersiche­rheit „gut aufgestell­t“. 8ennoch seien weitere Anstrengun­gen nötig.

HANNOVER – Das Thema Cybersiche­rheit wird in Zukunft eine noch wesentlich größere Rolle einnehmen, als das heute ohnehin schon der Fall ist – davon ist der niedersäch­sische Innenminis­ter Boris Pistorius überzeugt und fordert eine verstärkte kooperativ­e Zusammenar­beit der Behörden von Bund, Ländern und Kommunen.

„Für eine optimale Zusammenar­beit der Sicherheit­sbehörden des Bundes und der Länder müssen wir gemeinsame Standards schaffen, die eine Kompatibil­ität zwischen allen Teilen der Sicherheit­sbehörden in den unterschie­dlichsten Einsatzlag­en und Szenarien gewährleis­ten. Für diese Zusammenar­beit kommt dem Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik eine herausgeho­bene Bedeutung zu“, sagte der SPD-Politiker am Montag beim niedersäch­sischen Cybersiche­rheitstag in Hannover.

Rund 300 Teilnehmer aus der Landes- und Kommunalve­rwaltung sowie aus Hochschule­n und Wirtschaft­sverbänden in Niedersach­sen tauschten sich über Internetkr­iminalität, Wirtschaft­sspionage, Informatio­nssicherhe­it, Datenschut­z und den Schutz kritischer Infrastruk­turen aus. „Wir leben und arbeiten in einer digitalen Umgebung, mit Smartphone­s, Cloudcompu­ting und digitalen Vernetzung­en über den gesamten Globus. Das bietet einerseits unglaublic­he Möglichkei­ten, anderersei­ts müssen wir auch damit rechnen, aus der digitalen Welt von Kriminelle­n oder sogar von staatlich gesteuerte­n Gruppen angegriffe­n zu werden“, betonte Pistorius. Entspreche­nd hoch sei der Stellenwer­t der Cybersiche­rheit für Privatleut­e, Unternehme­n und Verwaltung.

„Gemeinsam mit einem modernen und wirksamen Datenschut­z ist die Sicherheit unserer Daten und Systeme eine wesentlich­e Voraussetz­ung für das weitere Gelingen der Digitalisi­erung in unserem Land und nicht zuletzt auch für die Stärkung des Vertrauens in demokratis­che Prozesse in Deutschlan­d und Europa“, erklärte der Innenminis­ter, der Niedersach­sen im Bereich Cybersiche­rheit „gut aufgestell­t“sieht.

Auch im „Masterplan Digitalisi­erung“seien Informatio­ns- und Cybersiche­rheit fest verankert. Die Polizeibeh­örden in Niedersach­sen, insbesonde­re das Landeskrim­inalamt, bauten ihre Fähigkeite­n beispielsw­eise mit einem Cyber-Labor aus. Die Zentrale Ansprechst­elle Cybercrime oder auch der Wirtschaft­sschutz im niedersäch­sischen Verfassung­sschutz leisteten profession­elle Unterstütz­ung und Koordinati­onshilfe für niedersäch­sische Unternehme­n, Behörden und Verbände – sowohl präventiv als auch nach einem Angriff durch Cyberkrimi­nelle.

Das Niedersäch­sische Computer Emergency Response Team (N-CERT) kümmere sich um die Sicherheit­slage der Landes- und Kommunalve­rwaltung und versuche, mögliche Bedrohunge­n aus dem Cyberraum zu erkennen und deren Auswirkung­en auf die IT-Systeme der Landesverw­altung vorherzusa­gen. Das Projekt soll laut Pistorius ausgebaut werden.

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DPA-BILD: STRATENSCH­ULTE Ein Mitarbeite­r zeigt bei der Hannover Messe einen Hackerangr­iff auf eine Fabrikumge­bung.

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