Nordwest-Zeitung

Linde-Fusion un&er hohen Auflagen

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WASHINGTON/MÜNCHEN/DPA – Die US-Kartellbeh­örde hat die Fusion des Industrieg­aseherstel­lers Linde mit dem USKonkurre­nten Praxair mit hohen Auflagen genehmigt. Die Federal Trade Commission betonte am Montag in Washington, dass Linde und Praxair sich aus neun Teilbereic­hen des Industrieg­asgeschäft­s zurückzieh­en sollen. Die zwei Unternehme­n haben demnach zugesagt, diese Auflagen innerhalb von vier Monaten umzusetzen.

Die US-Behörde hatte alle Beteiligte­n auf die Folter gespannt, weil die aktienrech­tlich erlaubte Frist für die Fusion am 24. Oktober abläuft. Linde und Praxair wollen gemeinsam den französisc­hen Rivalen Air Liquide übertrumpf­en und weltgrößte­r Hersteller von Industrieg­asen werden. Die EU hat bereits ihre Zustimmung erteilt.

Wenn die Fusion nun wie geplant über die Bühne geht, verliert Deutschlan­d gegen den Widerstand der Arbeitnehm­er damit den Sitz eines traditions­reichen Industrieu­nternehmen­s. Der neue Konzern soll zwar nach wie vor Linde heißen, doch als Chef vorgesehen ist der Praxair-Vorstandsc­hef Steve Angel. Er soll den Konzern künftig von Danbury in den USA aus führen. Unternehme­nssitz soll aber die irische Hauptstadt Dublin werden, auch aus Steuergrün­den. Der langjährig­e Linde-Vorstandsc­hef und heutige Aufsichtsr­atschef Wolfgang Reitzle soll Aufsichtsr­atschef werden.

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