Spurensuche im Scheinwerferlicht
Oldenburger Ahnenforscherin recherchiert in ZDF-Sendung Familienstammbäume
Zwei spannende Fälle aus der Stadt deckt Swantje Heuten vor laufender Kamera auf. Von Thomas Anders ist die 40-Jährige beeindruckt.
OLDENBURG – Abenteuerlust dürfte Swantje Heuten im Blut liegen. Schließlich stammt sie aus einer Seefahrerfamilie. Ihre Wurzeln hat die Oldenburgerin bis 1516 zurückverfolgt. Spaßeshalber. Beruflich begibt sich die 40-Jährige für andere auf Spurensuche. Aktuell vor laufender Kamera.
Nächsten Sonntag ist die zweifache Mutter in der ZDFShow „Du ahnst es nicht“zu sehen. Als eine von vier Experten überrascht die studierte Ahnenforscherin TV-Gäste mit ihrer längst verwischten Vergangenheit. Durch das Format führt Ex-Modern-Talking-Sänger Thomas Anders als Moderator, von dem die Oldenburgerin enorm beeindruckt ist. „Der war richtig gut vorbereitet. Und total zuvorkommend. Er hat mir gleich das Du angeboten“, sagt sie.
Gewusst hat Swantje Heuten von der baldigen Bekanntschaft mit dem ehemaligen Bohlen-Kompagnon bei ihrer Bewerbung nichts. „Ich hab’ den Aufruf für die geplante Sendung in einer Fachzeitschrift gelesen und einfach eine kurze Mail hingeschrieben“, erzählt sie. Ein Tag später kam der Rückruf der Produktionsfirma. Sie war dabei. Und nahm sich vor, das Thema Ahnenforschung ein bisschen mehr publik zu machen. Auf professionelle Art. Seit dem Studium für Geografie und Geschichte beschäftigt sich die Oldenburgerin mit dem Thema Genealogie. Seit 2017 arbeitet sie selbstständig, ihr Schwerpunkt ist Auswandererforschung. „Viele meiner Kunden leben in den Staaten und wollen mehr über ihre deutschen Wurzeln wissen“, sagt sie. In den USA sei Ahnenforschung schon lange gefragt, hier käme gerade erst wieder Interesse auf. „Ich denke, das Thema war geschichtsbedingt lange belastetet“, schätzt sie. Gerade daher habe sie sich über die Beteiligung an der Sendung gefreut.
Anfang Juni haben die Dreharbeiten an der Havel begonnen. An jeweils einem Tag wurde das Zusammentreffen mit vier verschiedenen Fällen aufgezeichnet. Die Kandidaten sind Verwandte von Kunden, für die Swantje Heuten schon besonders spannende Nachforschungen betrieben hat – darunter zwei Oldenburger Fälle. „Einer ist echt skur- ril und geht auf die Wurzeln einer Berühmtheit zurück“, verrät sie. Gut erinnern kann sie sich auch, wie eine ältere Dame vor laufender Kamera in Tränen der Rührung ausgebrochen ist. Mit ihrem Job – egal ob im Fernsehen oder echtem Leben – mache sie Menschen glücklich. Das schätze sie sehr.
Mit den Kollegen, drei anderen Ahnenforschern und einem Namensforscher, der den Menschen erkläre, warum sie so heißen, „einer Koryphäe auf seinem Gebiet“, habe sich eine richtige Freundschaft entwickelt. Und auch sonst sei das Ganze eine tolle Erfahrung gewesen, die sie nicht missen wolle. Mittlerweile liegen die Dreharbeiten drei Monate zurück und Swantje Heuten ist zum Alltag übergegangen. „Klar war das spannend, mal in die Fernsehwelt einzutauchen. Aber mein Leben spielt hier. In Oldenburg. Mit meinen sechsund neunjährigen Kindern, sagt sie. Sie sei eben norddeutsch-bodenständig. Das habe man auch am Set zu schätzen gewusst. „Ich war die, die Chucks anbehält“, sagt sie und lacht.
Im Freundeskreis ist natürlich bekannt, dass die Oldenburgerin bald über den Bildschirm flanieren wird. Geplant ist zur Ausstrahlung eine kleine Release-Party im Bekanntenkreis. „Und die Kinder sind natürlich begeistert – Mama im Fernsehen“, sagt die Ahnenforscherin. Von einer TV-Karriere allerdings träume sie nicht.
Mitmachen bei einer Fortsetzung der ersten fünf Pilotstaffeln würde sie aber schon. Ob es dazu komme, sei abhängig von den Einschaltquoten. Spannende Fälle hat die Oldenburgerin auf jeden Fall noch einige in petto. Und an der Seite von Thomas Anders im Scheinwerferlicht hat sie sich auch wohl gefühlt – Abenteuerlust liegt Swantje Heuten schließlich im Blut.