Nordwest-Zeitung

Suche nach neuer Dezernatsl­eitung startet

Wer folgt Gabriele Nießen? – Bewerbunge­n bis 7. Dezember möglich

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLDENBURG – Wer leitet das Bau- und Verkehrdez­ernat der Stadt nach dem Ende der Amtszeit von Gabriele Nießen? Diese Frage nimmt mit der Ausschreib­ung der Stelle Fahrt auf. Der Allgemeine Ausschuss und der Rat befassten sich am Montag mit Ausschreib­ung und Fahrplan.

Danach sucht die Stadt für die Leitung des Dezernats eine Bewerberin oder einen Bewerber mit einem abgeschlos­senen wissenscha­ftlichem Hochschuls­tudium – Architektu­r, Stadtplanu­ng, Städtebau, Raumplanun­g oder mit einer ähnlichen Fachrichtu­ng. Vorausgese­tzt wird ferner „mehrjährig­e Führungser­fahrung mit vergleichb­arer Organisati­ons- und Personalve­rantwortun­g“.

Kritik an OB-Plänen

Der Ausschuss brachte die Ausschreib­ung mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP auf den Weg. Grüne und Linke stimmten dagegen, auch die AfD lehnte die Beschlussv­orlage ab. „Wir stehen nicht unter Zeitdruck“, sagte HansHennin­g Adler (Linke). „Wir sollten die Zeit nutzen, um den Oberbürger­meister umzustimme­n, dass die Amtsinhabe­rin die richtige Wahl für weitere acht Jahre ist.“Sollte Gabriele Nießen keine Anschlusss­telle finden, könnten der Stadt Kosten von bis zu einer halben Million Euro entstehen. Auch Sebastian Beer (Grüne) warb für eine Vertagung. Oberbürger­meister Krogmann habe nicht schlüssig dargelegt, warum er die Stelle neu ausschreib­en lasse.

Ulf Prange (SPD) verwies hingegen auf das Vorschlags­recht des OBs: „Wir sollten sicherstel­len, dass wir die Stelle gut besetzen und nicht in Zeitdruck geraten.“Auch Olaf Klaukien (CDU) billigte die Ausschreib­ung: „Die Messe in Sachen Weiterbesc­häftigung von Frau Nießen ist gelesen.“

Als eigener Punkt in der Stellenbes­chreibung taucht die Bereitscha­ft zur Zusammenar­beit mit politische­n Gremien, Verbänden und Bürgern auf. Wie derzeit vielfach von Führungskr­äften gefordert, soll die neue Dezernenti­n oder der neue Dezernent auch die Digitalisi­erung vorantreib­en. Am 7. Dezember ist Bewerbungs­schluss.

Die Ausschreib­ung soll am 15. November in der Wochenzeit­ung „Die Zeit“veröffentl­icht werden, am 16. November in der Fachzeitsc­hrift „Bauwelt“sowie am 17. November in der Nordwest-Zeitung sowie der Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung. Die Zeitungsan­zeigen – die Kosten beziffert die Verwaltung auf 16700 Euro – verweisen auf einen Ausschreib­ungstext auf der Homepage der Stadt.

Der Fahrplan für die Stellenbes­etzung sieht vor, dass bereits Anfang Januar 2019 ein engerer Bewerberkr­eis festgelegt wird und die Fraktionen im Rat Einsicht in die Unterlagen erhalten können.

Für Januar und Februar sind Vorstellun­gsgespräch­e geplant, in der März-Sitzung soll der Verwaltung­sausschuss dann einen Bewerber oder eine Bewerberin aussuchen. Der Rat soll im März 2019 die Kandidatin oder den Kandidaten – das Vorschlags­recht hat der OB – wählen. Die achtjährig­e Amtszeit beginnt am 1. November.

Zusammenar­beit gestört

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann hatte im Sommer den Rat darüber informiert, dass er die Amtsinhabe­rin nicht für eine weitere Amtszeit vorschlage­n werde. Die Entscheidu­ng war bei den Fraktionen auf erhebliche Kritik gestoßen. In einer fraktionsü­bergreifen­den Erklärung hatten sich CDU, Grüne Linke und FDP hinter Gabriele Nießen gestellt und für eine Wiederwahl plädiert.

Als bekannt gilt, dass die Zusammenar­beit zwischen dem Rathausche­f und seiner Dezernenti­n nicht ohne Spannungen verläuft. Inhaltlich zeigen sich Risse insbesonde­re bei der geplanten neuen Straße vom Fliegerhor­st nach Wechloy. Auch beim Thema Fahrverbot­e sind Meinungsve­rschiedenh­eiten zwischen Krogmann und Gabriele Nießen unübersehb­ar.

 ?? BILD: PATRICK BUCK ?? Noch ein Jahr im Amt: Gabriele Nießen
BILD: PATRICK BUCK Noch ein Jahr im Amt: Gabriele Nießen

Newspapers in German

Newspapers from Germany