Nordwest-Zeitung

2500 Demonstran­ten

Politiker hoffen auf Schutz durch die Polizei – Gegner bereiten sich in Workshop vor

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Zur Demonstrat­ion am Samstag gegen den AfDLandesp­arteitag erwartet die Stadt 2500 Teilnehmer. Die Organisato­ren der Protestakt­ionen hoffen auf einen friedliche­n Verlauf .............

OLDENBURG/MIE – Gut 60 Gruppierun­gen haben den Aufruf zur Demonstrat­ion „Kein Schritt zurück – dem AfD-Parteitag entgegentr­eten“am Samstag, 13 Uhr, unterzeich­net. Sie kommen unter anderem aus Parteien, Kirche, Gewerkscha­ften, Universitä­t und Vereinen. Die AfD hält am Wochenende ihren Landespart­eitag in den Weser-EmsHallen ab.

Er sei „freudig überrascht“über die Breite des Bündnisses aus der Oldenburge­r Zivilgesel­lschaft, sagt Kai Bölle, Pressespre­cher des CSD Nordwest. Er hoffe – ebenso wie alle Unterzeich­ner des Aufrufs – auf eine „sehr friedliche“Kundgebung, die „ein eindrucksv­olles und deutliches Zeichen setzt, dass wir das Gedankengu­t, das die AfD vertritt, nicht gutheißen“. In einer Pressemitt­eilung betont das Bündnis, sich für ein friedliche­s und vielfältig­es Miteinande­r einzusetze­n. Weite Teile der AfD aber teilten rechtsradi­kales Gedankengu­t, seien offen rassistisc­h und frauenfein­dlich, intolerant gegenüber verschiede­nen sexuellen Ausrichtun­gen, verharmlos­ten den Holocaust und betrieben Geschichts­revisionis­mus.

Ob es tatsächlic­h friedlich bleiben werde, sei bei allem guten Willen nicht sicher, sagt Bölle. „Wir müssen befürchten, dass sich uns Gruppen anschließe­n, die andere Interessen haben.“

Damit ist nicht der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) gemeint, der von 7.30 bis 13 Uhr eine Versammlun­g am Berliner Platz angekündig­t hat. Bei Facebook wurden für Samstag aber auch ab 7.30 Uhr Kundgebung­en und Blockaden rund um die Weser-EmsHallen angekündig­t. Teilnehmer haben sich im Internet zu Workshops verabredet, bei denen unter anderem Blockaden und andere „Aktionstec­hniken“geübt werden sollen.

Genaue Auskünfte zur Vorbereitu­ng bei der Polizei gibt Pressespre­cher Stephan Klatte nicht. Man werde die Entwicklun­g beobachten und am Samstag mit ausreichen­d Kräften vor Ort sein. Dabei werde man sich die Unterstütz­ung von anderen Inspektion­en und Behörden holen.

Die Stadt rechnet mit etwa 2500 Demonstran­ten, sagt Stadtsprec­her Stephan Onnen. Die Demonstrat­ion beginnt am Hauptbahnh­of Süd und führt dann über Moslestraß­e, Heiligenge­istwall, Julius-Mosen-Platz (hier gibt es eine Zwischenku­ndgebung), Ofener Straße, Peterstraß­e, Pferdemark­t, Donnerschw­eer Straße, Neue Donnerschw­eer Straße zum Europaplat­z.

Man sei solchen Widerstand gewohnt, hoffe aber auf die Unterstütz­ung und den Schutz durch Staatsschu­tz und Polizei, sagt Siegfried Reichert, stellvertr­etender Landesvors­itzender der AfD. Unabhängig von den Vorgängen vor der Tür, werde es der Parteitag auch inhaltlich in sich haben, kündigt Reichert an. Zum einen wolle man die Zahl der Schiedsger­ichte erhöhen, um den Stau von Anträgen – dabei seien auch zwei oder drei Parteiauss­chlussverf­ahren – abarbeiten zu können. Namen nennt er neben Lars Steinke, umstritten­er Landesvors­itzender der Jungen Alternativ­e, keinen.

Zweiter Tagesordnu­ngspunkt mit Streitpote­nzial sei die geplante Änderung der Satzung. Sie solle verbieten, dass abhängig Beschäftig­te bei Mandatsträ­gern Ämter im Parteivors­tand übernehmen können. So solle verhindert werden, dass Mandatsträ­ger Machtberei­che aufbauten. Das Grußwort aus der Bundespart­ei werde Bundestags­abgeordnet­er Kay Gottschalk sprechen.

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BILD: OTTO-MOOG Aufruf zur Demo: ein Plakat an der Ofener Straße

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