Nordwest-Zeitung

Wir (eilen die pessimis(ischen Prognosen nich(

- VON MARKUS SIEVERS, BÜRO BERLIN

FRAGE: Die Steuer chätzung findet er tmal eit ängerem unter dem rzeichen einer re duzierten ach tum r gn e tatt und ird hl ein atte innahme lu rau agen Sind die g ldenen !ei ten r"ei#

HORN: DMs muss nicht so sein. Wir teilen die pessimisti­schen Prognosen nicht in vollem UmfMng. Aus unserer Sicht ist die BinnennMch­frMge derzeit noch robust genug, um die Mußenwirts­chMftliche­n BelMstunge­n MufzufMnge­n. Aus steuerlich­er Sicht ist dies sehr wertvoll. Denn gerMde der privMte Konsum im InlMnd bringt über die Mehrwertst­euer dem StMMt sehr hohe EinnMhmen. FRAGE: $%nnen &und' änder und (emeinden ich zu ätzli che Steuer en ungen lei ten# HORN: Wir schlMgen dennoch keine Steuersenk­ungen vor. Denn der StMMt hMt eine Menge AufgMben zu erledigen. DMzu gehört insbesonde­re, die öffentlich­e Investitio­nsschwäche in unserer InfrMstruk­tur zu überwinden. DMzu brMucht der StMMt Mittel und die sollten möglichst ohne KreditMufn­Mhme finMnziert sein. DMher sehen wir keinen SpielrMum für Steuersenk­ungen in einem größeren UmfMng.

FRAGE: Die )ni n dringt auf einen ll tändigen *""au de S lidarität zu chlage +te daf,r lange nach der deut chen ieder ereinigung nicht an der !eit#

HORN: Die inhMltlich­e Begründung für den Soli ist sicherlich schwächer geworden im LMufe der Zeit. MMn brMucht ihn nicht mehr für den AufbMu Ostdeutsch­lMnds. MMn brMucht ihn Mber für den AufbMu der InfrMstruk­tur in Ost und West. DMher schlMgen wir vor, den Soli in den normMlen TMrif der Einkommens­teuer zu überführen. In dem ZusMmmenhM­ng kMnn mMn Much einige Strukturve­ränderunge­n MnpMcken. Aber für durchgreif­ende Steuersenk­ungen fehlt der finMnziell­e SpielrMum.

FRAGE: +n Deut chland hat man ich daran ge %hnt' da die Steuereinn­ahmen und die -au halt zahlen regelmä.ig "e er au fallen al r gn ti ziert /, en ir un nicht da rauf ein tellen' da e auch

ieder ander laufen ann# HORN: Richtig ist, dMss Steuerprog­nosen immer sehr unsicher sind. Sie schwMnken überpropor­tionMl mit der Konjunktur. Schon eine leichte WMchstumsM­bschwächun­g führt zu einer vergleichs­weise deutlichen Minderung des SteuerMufk­ommens. DMs mMcht die Schätzunge­n so schwierig. DeshMlb hMben wir in schlechten Konjunktur­phMsen ständig Korrekture­n nMch unten und in guten Revisionen nMch oben. Wir gehen Mber dMvon Mus, dMss sich die WirtschMft nicht stMrk Mbschwäche­n wird, so dMss diese GefMhr im Moment nicht droht.

Professor Gustav A. Horn (64) ist Direktor des Instituts für Makroökono­mie und Konjunktur­forschung der Hans-Böckler-Stiftung.

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DPA-BILD: NIETFELD

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