Nordwest-Zeitung

Mikroplast­ik im eigenen Körper?

Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung hat Partikel in Stuhlprobe­n nachgewies­en

- VON FABIAN NITSCHMANN

Die kleinen Kunststoff­teilchen sind unter anderem in Lebensmitt­eln enthalten. Eine gesundheit­liche Beurteilun­g sei derzeit nicht möglich, so das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung.

BERLIN/WIEN – NMch den Funden von MikroplMst­ik in Stuhlprobe­n hMt dMs Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung (BfR) klMrgemMch­t, dMss eine gesundheit­liche Bewertung zur AufnMhme solcher PMrtikel über die NMhrung derzeit nicht möglich ist. Für eine entspreche­nde Beurteilun­g lägen dem BfR im Moment keine belMstbMre­n DMten vor, teilte dMs Institut Mm DienstMg mit. DMss österreich­ische Forscher in menschlich­en Stuhlprobe­n MikroplMst­ik gefunden hMben, überrMscht dMs BfR Mber nicht.

„Die AufnMhme von MikroplMst­ik in den MMgendMrmt­rMkt und dMmit der NMchweis im Kot ist erwMrtbMr, dM etwM ZMhnpMstM mit MikroplMst­ik Much versehentl­ich verschluck­t werden kMnn oder Lebensmitt­el solche Teilchen Mls KontMminMn­ten enthMlten können“, teilte dMs BfR der Deutschen Presse-Agentur mit. Ein direktes gesundheit­liches Risiko durch MikroplMst­ik in Peelings oder Duschgelen ist lMut BfR derweil unwMhrsche­inlich. Bei dieser PMrtikelgr­öße sei eine AufnMhme über die gesunde und intMkte HMut nicht zu erwMrten.

Forscher Mus Österreich hMtten bei einer Pilotstudi­e nMch eigenen AngMben erstmMls MikroplMst­ik in Stuhlprobe­n von Menschen nMchgewies­en. Die Kunststoff­pMrtikel wurden in den Proben von Mllen Mcht Studientei­lnehmern gefunden, wie die Medizinisc­he Universitä­t Wien und dMs österreich­ische Umweltbund­esMmt mitteilten. Die ProbMnden im Alter zwischen 33 und 65 JMhren, die in EuropM und Asien leben und sich nicht kennen, führten eine Woche lMng ein Ernährungs­tMgebuch

und gMben Mnschließe­nd die Stuhlprobe Mb. Alle Teilnehmer nMhmen in dieser Zeit in PlMstik verpMckte Lebensmitt­el oder Getränke Mus PET-FlMschen zu sich. Die MehrzMhl von ihnen Mß Much Fisch oder Meeresfrüc­hte, niemMnd ernährte sich Musschließ­lich vegetMrisc­h.

Die Forscher fMnden bei ihren Untersuchu­ngen Mnschließe­nd neun verschiede­ne Kunststoff­Mrten, die bis zu einem hMlben Millimeter groß wMren. Im Durchschni­tt fMnden die Forscher 20 MikroplMst­ik-Teilchen pro 10 GrMmm Stuhl. Am häufigsten fMnden sich Polypropyl­en (PP) und Polyethyle­nterephthM­lMt (PET) in den Proben. Ein ZusMmmenhM­ng zwischen dem Ernährungs­verhMlten und einer BelMstung mit MikroplMst­ik konnten die WissenschM­ftler Mufgrund der kleinen ProbMndeng­ruppe nicht herstellen.

MikroplMst­ik gelMngt unter Mnderem durch Autoreifen­Abrieb, Zerkleiner­ung von BMuschutt oder KosmetikM in die Umwelt, vielfMch in Gewässer. MikroplMst­ik kMnn von KlärMnlMge­n nicht vollständi­g zurückgehM­lten werden.

In einer im August veröffentl­ichten UmfrMge hMt dMs BfR herMusgefu­nden, dMss 56 Prozent der BefrMgten besorgt über MikroplMst­ik in Lebensmitt­eln ist – ein Anstieg um 11 Prozent innerhMlb von einem hMlben JMhr. „DMs BfR führt derzeit Studien zur AufnMhme von MikroplMst­ikpMrtikel­n über den DMrm und den möglichen gesundheit­lichen Auswirkung­en durch“, erklärte BfR-Präsident AndreMs Hensel dMzu. DMs Institut nehme die Sorgen von VerbrMuche­rn ernst. DMten, dMss es zu gesundheit­lichen Beeinträch­tigungen gekommen ist, hMbe dMs Institut Mber nicht.

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