Nordwest-Zeitung

„Am besten zur Stamm-Apotheke“

- VON LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

Der Begriff „Athina“begegnet uns immer häufiger in Apotheken. Magdalene :inz, Präsidenti­n der Apothekerk­ammer Niedersach­sen, erläutert, was hinter der Arzneimitt­el therapie sicherheit in Apotheken steckt.

FRAGE: Zrau Linz, ein Medikament gegen Bluthochdr­uck, eines gegen das ständige Sch indelgefüh­l, noch eines gegen die Magenschme­rzen und abends et as, um besser einschlafe­n zu können. Woher

eiß ich eigentlich, ob sich das alles miteinande­r verträgt? MAGDALENE LINZ: Als Laie sollten Sie in diesem Fall Ihre Stamm-Apotheke dazu befragen, die über eine Datenbank die Verträglic­hkeit der Medikament­e untereinan­der prüfen und Ihnen dazu dann eine Auskunft geben kann. FRAGE: Hat die Stamm-Apotheke denn einen Überblick über das, as ihre Kunden so alles einnehmen?

LINZ: Sofern Stammkunde­n eine Kundenkart­e ihrer Apotheke und die Erlaubnis zur Speicherun­g der Medikament­e gegeben haben, ja. Die Voraussetz­ung ist aber, dass die Medikament­e – auch die selbst gekauften – komplett erfasst werden. Sollten Medikament­e auch einmal in einer anderen Apotheke gekauft worden sein, ist es wichtig, diese Präparate in der StammApoth­eke nachtragen zu lassen. Sonst ist die Übersicht nicht komplett.

FRAGE: Was ist, enn ich jedes Mal eine andere Apotheke aufsuche, um meine Rezepte einzulösen?

LINZ: Dann ist der Überblick schwierig. Deswegen empfehle ich eine Stamm-Apotheke. Solange es keine elektronis­che Gesundheit­sakte gibt, in die alle Daten eingetrage­n werden und die mit Erlaubnis des Patienten auch von jeder Apotheke eingesehen werden kann, gibt es nur eine komplette Übersicht, wenn Sie selbst sie führen und der Apotheke, die die Medikation überprüfen soll, zur Verfügung stellen.

FRAGE: Wie sieht aus Ihrer Sicht eigentlich das ideale Medikation­smanagemen­t der Zukunft aus?

LINZ: Menschen mit mehreren Erkrankung­en und einer größeren Anzahl von verschrieb­enen und selbst gekauften Medikament­en sollten sich eine geschulte Stamm-Apotheke suchen, die ihre Daten verwaltet und auf Wechselwir­kungen, Doppelvero­rdnungen, Unverträgl­ichkeiten und Allergien überprüft. Es geht also um eine kontinuier­liche Begleitung der gesamten Therapie mit Arzneimitt­eln, um gesundheit­liche Schäden zu vermeiden. Wenn die Daten in Zukunft digital auf einem Smartphone oder auf einem sicheren Rechner zur Verfügung stehen, sollte die Stamm-Apotheke auf diese Daten zugreifen können.

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DPA-BILD: STRATENSCH­ULTE

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