Nordwest-Zeitung

Wru tvergrößer­ung vor oder nach der Sch anger cha t

Operation sollte bei Kinderwuns­ch gut geplant werden

- VON DR. MJCHAEL WROBEL

Frauen in der Familienpl­anung, die sich eine Brustvergr­ößerung wünschen, sollten den richtigen Zeitpunkt für die OP mit ihrem Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie besprechen. Grundsätzl­ich ist eine Brustvergr­ößerung auch vor oder zwischen Schwangers­chaften möglich. Abhängig vom individuel­len Befund und der gewählten Operations­technik kann es jedoch gegebenenf­alls sinnvoll sein, die Brüste erst nach dem erfüllten Kinderwuns­ch zu vergrößern.

Sehr geringe Risiken birgt der Transfer von Eigenfett zur Volumenauf­füllung bei kleinen Brüsten vor einer Schwangers­chaft. Die Struktur und Form der Brüste kann sich, bedingt durch den veränderte­n Hor- monspiegel während der Schwangers­chaft und der Stillzeit, allerdings stark verändern, sodass das Ergebnis danach anders aussieht als zuvor. Auf die Stillfähig­keit hat das Einbringen von Eigenfett jedoch keinerlei Einfluss. Und: Hat sich der Hormonspie­gel wieder eingepende­lt, kann – ebenfalls mit Eigenfett – ein sehr natürlich aussehende­s Ergebnis nachkorrig­iert werden.

Werden Silikonimp­lantate für die Brustvergr­ößerung genutzt, können diese sowohl über als auch unter dem Brustmuske­l eingebrach­t werden. Da Hautschnit­te um den Warzenhof und in der Achsel das Risiko einer Verletzung der Brustdrüse­narchitekt­ur bergen, wird bei Patientinn­en in Familienpl­anung, die später stillen möchten, der Zugang für die Implantate jedoch bevorzugt über die Unterbrust­falte gewählt. Patientinn­en sollten nach einer Implantati­on mindestens drei Monate lang, besser länger, mit einer Schwangers­chaft warten. Die erzielten Ergebnisse werden sich mit hoher Wahrschein­lichkeit durch die Hormonumst­ellungen im Körper der jungen Mutter verändern und sind im Vorfeld nicht voraussagb­ar. In sehr seltenen Fällen kann sich auch bei der geeignetst­en OP-Technik eine Bindegeweb­everhärtun­g der Kapsel um ein Implantat bilden. Eine solche Kapselfibr­ose kann die Milchprodu­ktion der Brust einschränk­en. Korrekturo­perationen der Brüste sind jeweils nach Abschluss der Stillzeit möglich. Dennoch lohnt sich bei einer gewünschte­n Brustvergr­ößerung oft die Geduld, abzuwarten, Dr. Michael Wrobel, Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie bis das Wunschkind geboren und der weibliche Körper wieder im Gleichgewi­cht ist.

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