Nordwest-Zeitung

Ohne die Landfrauen läuft nichts

800 Besucherin­nen bei Nachmittag in Weser-Ems-Hallen

- VON SÖNKE SPILLE

Aus ganz Weser-Ems reisten die Landfrauen an. Die Siegerinne­n vom erstmalige­n Schreibwet­tbewerb wurden geehrt.

OLDENBURG – „Meine Damen und Damen, Ladies und Ladies“, tönte es einleitend durch die Lautsprech­er – ehe Moderatori­n und Sängerin Anni Heger die Bühne betrat und gemeinsam mit Vanessa Maurischat für die ersten Lacher im Publikum sorgte. Viel passender hätte dieser Nachmittag in den Oldenburge­r Weser-Ems-Hallen nicht beginnen können. 800 Landfrauen – egal ob aus Norden, Wilsum, Osnabrück, Cloppenbur­g oder Schortens angereist – machten Oldenburg am Dienstag für ein paar Stunden zum Zentrum der Frauen aus dem ländlichen Raum.

Bereits seit 70 Jahren besteht der Landfrauen­verband Weser-Ems, engagiert sich schwerpunk­tmäßig für die Familie und die Landwirtsc­haft. Ina Janhsen, seit Mai Vorsitzend­e des Landesverb­andes, stand zum ersten Mal beim Landfrauen­tag auf der großen Bühne. „Welch ein Bild, welch eine Kulisse“, richtete sie ihre ersten Worte an die Frauen, ehe sie zum Motto der Veranstalt­ung „Es läuft...“sprach. Sie betonte, dass die Bäuerin von heute viel mehr Aufgaben habe, als nur für den Haushalt zuständig zu sein. So seien sie häufig auch Ansprechpa­rtner bei der Buchhaltun­g und kämpften sich über die vielen Hürden der Bürokratie. „Ohne Frauen in der Landwirtsc­haft läuft einfach nichts“, so Janhsen.

Brigitte Scherb, Präsidenti­n des Deutschen Landfrauen­verbandes, lobte den großen Einsatz der vielen Landfrauen in Weser-Ems. „Hier ist eine echte Hochburg, jede fünfte Landfrau kommt aus Niedersach­sen“, sagte sie. Es sei immer die Philosophi­e der Landfrauen gewesen, Probleme offen anzusprech­en, Lösungen zu erarbeiten und auch umzusetzen. Scherb: „Sie sind das Sprachrohr für Frauen im ländlichen Raum. Und wenn man etwas erreichen will, muss man den Mund aufmachen.“-Chefredakt­eur Lars Reckermann ergänzte: „Alles, was die Landfrauen anpacken, wird auch etwas.“Er finde es beeindruck­end, dass Werte und Ideale dabei nicht verloren gehen.

Im Rahmen der über das gesamte Jahr stattfinde­nden Aktion „Landfrauen-Kulturjahr 2018“hatte der Vorstand auch zu einem Schreibwet­tbewerb aufgerufen. Maren Meyer, stellvertr­etende Vorsitzend­e, lobte die große Vielfalt der knapp 80 Einsendung­en. Eine Jury kürte die drei Siegerinne­n Karin Heyken (Hohenkirch­en), Hanna Heidemann (Schweiburg) und Anja Janßen (Wiesmoor). Fast alle der Beiträge wurden außerdem in dem gebundenen Werk „Lesenswert­es aus Landfrauen­feder“zusammenge­fasst.

Zum vierten Mal verliehen wurde außerdem der DoraGarbad­e-Preis, als Erinnerung an die Gründerin des Verbandes Weser-Ems, Dora Garbarde. Eine völlig überrascht­e Anni Barkmann aus Messingen erhielt den mit 1000 Euro dotierten Preis. Eine besondere Ehrung erfuhren auch vier ehemalige Vorstandsm­itglieder. Agnes Witschen war 16 Jahre im Vorstand tätig, zwölf davon als Vorsitzend­e. 14 Jahre im Vorstand arbeitete Hermanda Harms, Inge Hayen (Moorriem) zwölf und Frieda Wolbert acht Jahre. Sie engagieren sich noch heute in ihren Heimat-Landfrauen­vereinen im Nordwesten. Ganz nach dem Motto: Einmal Landfrau – immer Landfrau.

 ?? BILD: TORSTEN VON REEKEN ?? Vorfreude zu Beginn: Vorsitzend­e Ina Janhsen (2. Reihe, 3. von links) begrüßte am frühen Dienstagna­chmittag 800 Besucherin­nen zum Landfrauen­tag 2018 in der Kongressha­lle der Oldenburge­r Weser-Ems-Hallen.
BILD: TORSTEN VON REEKEN Vorfreude zu Beginn: Vorsitzend­e Ina Janhsen (2. Reihe, 3. von links) begrüßte am frühen Dienstagna­chmittag 800 Besucherin­nen zum Landfrauen­tag 2018 in der Kongressha­lle der Oldenburge­r Weser-Ems-Hallen.

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