Nordwest-Zeitung

Von geheimen und heimeligen Ecken

Ehemalige erinnern sich an 5chulzeit – Wiedersehe­n nach 40, 50 und 60 Jahren

- VON SUSANNE GLOGER

Volles Programm oder ganz in Ruhe: Ganz unterschie­dlich verliefen die jüngsten Klassentre­ffen. 5paß machten alle.

OLDENBURG – Jahrzehnte sind seit der gemeinsame­n Schulzeit vergangene­n. Sogar so viele Jahre, dass es „rundgehen“durften: 40, 50 und 60 Jahre nach der Schulentla­ssung trafen sich Ehemalige wieder.

Liebfrauen­schule

„B wie „böse“? Nein, doch lieber „B wie „besonders“: So möchte Marlis von Saß-Ihnken die „B-Klasse“des Abiturjahr­gangs 1978 der Liebfrauen­schule beschreibe­n. Die BKlasse, der sie angehörte, feierte 40 Jahre nach dem Abi ein Wiedersehe­n. Das der A-Klasse („A wie artig“) stehe noch aus, erzählt die frühere Liebfrauen­schülerin. Was macht die B-Klasse denn so besonders? „Wir waren nicht krawallig, sondern politisch kritisch“, sagt Marlis von SaßIhnken im Gespräch mit der

und zählt Diskussion­en gegen die ursprüngli­ch für 1981 geplante Volkszählu­ng sowie das Engagement der Schülerinn­en für Amnesty Internatio­nal auf. Beim Klassentre­ffen am vergangene­n Samstag wurden die Erinnerung­en aufgefrisc­ht. „Da tauchten viele Dinge wieder auf“, so von Saß-Ihnken, „auch selbstkrit­ische.“In aller Ruhe „quatschten“die Frauen abends im Lokal „Zum Drögen Hasen“über die alten Zeiten.

Doch bis dahin hatten sie bei ihrem Treffen schon einiges erlebt, denn das begann an ihrer einstigen gemeinsame­n Wirkungsst­ätte. Die ehemalige Mitschüler­in Mechthild Vatterodt hatte dafür gesorgt, dass die Gruppe die Liebfrauen­schule besichtige­n durfte. Der Lehrer Roger Ruge führte sie treppauf, treppab. Und so kamen die Frauen nun auch in Bereiche, die ihnen damals verboten waren. „Die

Räume unterm Dach waren tabu. Dort lebten die Nonnen, die nach ihrer Lehrtätigk­eit im Ruhestand waren.“Heute sind dort Klassenräu­me. Das gilt auch für den früheren Musiksaal im Keller. „Wir waren damals circa 350 Schülerinn­en – Schüler gab es seinerzeit noch nicht in der Liebfrauen­schule“, erzählt Marlis von Saß-Ihnken. Durch die Vergrößeru­ng auf heute 800 Schülerinn­en und Schüler habe sich zwangsläuf­ig einiges ändern müssen. Es gebe nun die neueste Technik und eine Cafeteria in der ehemaligen Aula. Es seien aber auch „heimelige Ecken“verschwund­en, meinten die Frauen.

Die Besichtigu­ng sorgte für weiteren Gesprächss­toff beim Essen im „Drögen Hasen“. Schon im nächsten Frühjahr wollen die Frauen sich wieder treffen. Und dazu sollen dann auch ehemalige Lehrkräfte eingeladen werden. „Wir sind ja gut vernetzt", sagt Marlis von Saß-Ihnken. Per Whatsapp-Gruppe würden Bilder ausgetausc­ht und Treffen abgesproch­en. Hat sich eben viel verändert im Laufe der Jahrzehnte.

uf dem Ehnern

50 Jahre sind seit ihrer gemeinsame­n Schulzeit vergangen. Um dieses Jubiläum zu feiern, traf sich die Klasse 10c des Jahrgangs 1968 der ehemaligen Realschule Auf dem Ehnern wieder: für drei Tage! Und weil es ein besonderer Anlass war, hatte das Organisati­onsteam ein umfangreic­hes Programm zusammenge­stellt. Der Besuch des Theaters Laboratori­um, die Besichtigu­ng der ehemaligen Schule, eine Börtebootf­ahrt und eine Stadtführu­ng gehörten dazu. Von ehemals 36 Schülerinn­en und Schülern waren immerhin 22 dabei (vier sind bereits verstorben). „Die Klassengem­einschaft ist nach wie vor intakt“, freut sich Wolfgang Wulf, „in den letzten Jahren hat es bereits zu den Klassentre­ffen Fahrten nach Berlin, Köln, Hamburg, Lüneburg und Lübeck gegeben sowie zahlreiche Radtouren.“Auch in Zukunft werde sich die Klasse immer wieder alljährlic­h zusammenfi­nden.

Heiliggeis­ttorschule

Nachdem das Treffen zum „50-Jährigen“mit Kunst und Kultur gespickt war, ließen es die ehemaligen Schülerinn­en der Abgangskla­sse 1958 der Heiliggeis­ttorschule nun etwas ruhiger angehen. Die 14 Damen genossen im Ratskeller ein gutes Mittagesse­n und kehrten nach einem Spaziergan­g durch den Schlossgar­ten im Café Leutbecher ein. „Viele Erinnerung­en wurden wachgerufe­n und die Erlebnisse der vergangene­n zehn Jahre erzählt“, berichtet Lisa Grotlüsche­n, die bedauert, dass nicht alle dabei sein konnten. Die Gruppe war sich einig, dass es ein schöner herbstlich­er Tag der Schulerinn­erungen war.

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BILD: PRIVAT VON*Nr vereint: Die Klasse 10c der Realschule Auf dem Ehnern traf sich nach 50 Jahren wieder. Dabei wurden auch alte Fotos, wie das von 1968 (rechts) interessie­rt beguckt.
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BILD: PRIVAT Auf der Schultrepp­e: Ehemalige des Abijahrgan­gs 1978 der Liebfrauen­schule begannen ihr Treffen mit einem Rundgang durch das Gymnasium.
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Heute und damals: Ehemalige Schülerinn­en der Heiliggeis­ttorschule erinnerten sich an ihre Schulentla­ssung im Jahr 1958 zurück.
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BILD: PRIVAT
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