73 Vorfälle in Nordsee seit 2003
CUXHAVEN/DPA – Das Havariekommando hat seit seiner Gründung vor gut 15 Jahren 73 sogenannte komplexe Schadenslagen bewältigt. Zudem unterstützte das Kommando in vielen anderen Lagen die originär zuständigen Behörden, wie eine Sprecherin des Havariekommandos sagte.
Das Havariekommando – eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer – war 2003 als eine Konsequenz des „Pallas“-Unglücks vor Amrum gegründet worden. Der Holzfrachter trieb Ende Oktober 1998 tagelang brennend und führerlos über die Nordsee, bevor er vor Amrum strandete. Er löste eine der bis dahin schlimmsten Ölkatastrophen in der deutschen Nordsee aus.
Eine komplexe Schadenslage kann beispielsweise ein Schadstoffunfall, ein Schiffsbrand oder eine Lage mit vielen Verletzten sein. Die Zusammenarbeit mit den Behörden der Nachbarländer funktioniere gut, bei großen maritimen Unfällen werde konzeptionell gemeinsam gearbeitet und bei Übungen regelmäßig trainiert, hieß es weiter. Insgesamt werden demnach jedes Jahr etwa 160 Übungen durchgeführt. Dazu zähle das Notschleppen eines 400 Meter langen Containerschiffes ebenso wie Kommunikationsübungen. „Das kontinuierliche Trainieren ist unabdingbar, damit es im Einsatzfall erfolgreich umgesetzt werden kann.“
Trotz der Erfolge regt das Havariekommando eine bessere Ausstattung an. „Es ist wichtig, dass wir mit der technischen Entwicklung immer auf einem aktuellen Stand sind“, sagte die Sprecherin. „Da wir eine ständige Rufbereitschaft gewährleisten, um jeden Tag im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit zu sein, gibt es personell oft Engpässe. Hier ist Luft nach oben.“