Nordwest-Zeitung

Freese-Gruppe trauert um ihren Gründer

Herbert Freese im Alter von 93 Jahren gestorben – Große Leidenscha­ft für Automobile

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OLDENBURG/WI – Die FreeseGrup­pe (Oldenburg) trauert um ihren Gründer Herbert Freese, der jetzt im Alter von 93 Jahren gestorben ist. Sein respektvol­ler Umgang habe ihn beliebt gemacht, er sei ein Vorbild gewesen, „dessen Tatkraft uns ebenso in seinen Bann zog wie seine Wärme“, heißt es in einer Traueranze­ige.

Automobile waren für ihn immer mehr als nur Motorblock mit vier Rädern und Blech drumherum oder Umsatzfakt­oren im Geschäft. Herbert Freese beherzigte Konfuzius’ Gedanken, dass derjenige, der seine Leidenscha­ft zum Beruf macht, niemals wieder arbeiten muss.

Die Begeisteru­ng für Kurven und windschnit­tige Kadungen, rossen hat ihn ein Leben lang auf Touren gehalten. Kurz und knapp: Er hatte Benzin im Blut. Eher aus Vernunftsg­ründen hatte Freese auf eine Karriere als Rennfahrer verzichtet und stattdesse­n das Unternehme­n aufgebaut. Bis zuletzt beteiligte er sich an unternehme­rischen Entschei- sagte Tammo Kayser, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Freese-Gruppe, die inzwischen im Nordwesten mehr als 150 Mitarbeite­r beschäftig­t, unter anderem in Oldenburg, Wilhelmsha­ven und Westersted­e.

Als Herbert Freese die Firma 1953 gründete, vertrat er allerdings die Bremer Marke Lloyd. Nur im Urlaub erfüllte er sich den Traum und fuhr mit seinem „Lloyd Alexander TS“Rennen, unter anderem die Rallye Monte Carlo.

Als Borgward 1960 Finanzprob­leme bekam, wechselte Freese zu den Bayern und schrieb als Unternehme­r eine Erfolgssto­ry: 1962 wurde in Oldenburg das Stammhaus an der Wilhelmsha­vener Heerstraße und 1976 ein Teilelager an der Bremer Heerstraße gebaut, aus dem später das Autohaus Kayser hervorging. Freese und Co-Pilot Hermann Kayser, der 1985 Mitgesells­chafter wurde, starteten ihre Erfolgsral­lye durch die Region.

Herbert Freese engagierte sich immer auch gesellscha­ftlich: So war er etwa Vizepräsid­ent der Handwerksk­ammer Oldenburg, Landesinnu­ngsmeister Niedersach­sen/Bremen und Vorstandsm­itglied des Zentralver­bandes des Deutschen Kraftfahrz­euggewerbe­s. Überdies hat sich Freese dafür eingesetzt, dass in Varel das Hansa-Gebäude ein Fahrzeugmu­seum wird. Es steht für die Automobilg­eschichte in der Region.

Ein Kondolenzb­uch finden Sie unter www.NWZTrauer.de

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ARCHIVBILD: NORBERT WAHN 93-jährig gestorben: Unternehme­nsgründer Herbert Freese mit einem BMW 328 aus dem Jahr 1938

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