Wo Ikebana zum Unterricht gehört
Oldenburger Japanisch=Schüler in Osaka
Die neun Schülerinnen und Schüler verbrachten zwei Wochen in Japan. Die Partnerschaft besteht über 20 Jahre.
OLDENBURG – Vor ein paar Jahren besuchten sie noch die Grundschulen in der Stadt, heute spazieren sie durch Osaka und grüßen freundlich mit „Ohayou gozaimasu“(guten Morgen) – so, wie ihre Freunde und Lehrer an der Hibarigaoka-Gakuen-Schule in der Hyogo-Präfektur (Osaka). Die neun Schüler von Oldenburger Schulen haben sich mit der Wahl des Japanisch-Kurses am Herbartgymnasium eine andere Welt erschlossen. Wie neu und anders die ist, erkannten sie auf ihrer jüngsten Studienfahrt ins Land der aufgehenden Sonne – auch im Blick auf die große Bedeutung der Traditionen. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Kalligrafie, der Kampfsport Kendo, Shamisen (traditionelles Saiteninstrument), Nähen und die Blumenkunst Ikebana.
Die Partnerschaft wurde in diesem Jahr mit einer zweiten Schule vertieft: Zum ersten Mal war es auch an der Tokushima Municipal Highschool (Präfektur Tokushima) möglich, an einigen Tagen bei Fa- milien japanischer Schüler zu übernachten und ihre Japanischkenntnisse zu vertiefen. Dort waren alle sicher untergebracht, als ein Taifun das öffentliche Leben in Japan für einen Tag lahmlegte.
Die Gastfreundschaft der japanischen Schüler, Lehrer und Familien hat alle besonders begeistert: „Die Jugendlichen haben sich schnell untereinander angefreundet“, freut sich Begleitlehrer Michael Mienert über die Offenheit aller Beteiligten.
Die Firma Olympus sponserte in diesem Jahr den Flug nach Osaka. Die Schüler hatten sich mit dem Projekt „Erneuerbare Energien“beworben und in den japanischen Schulen Vorträge zu diesem Thema gehalten.
Die Fahrt, die von Lehrerin Kuniko Numazaki vom Her- bartgymnasium organisiert wurde, hat eine über zwanzigjährige Tradition am Herbart. Die Schüler erleben dabei ein Programm auch abseits der touristischen Wege. In diesem Jahr standen unter anderem der Besuch des Altenstifts „Dejima-Kunikusa“in Hiroshima und der Universität „Nara Institute of Science and Technology“auf dem Programm. In diesen Einrichtun- gen sind gerade ehemalige Oldenburger Japanischschüler tätig. Außerdem ging es in die alten Kaiserstädte Kyoto und Nara mit ihren kulturellen Schätzen, zur Gedenkstätte in Hiroshima und zum Wandern ins Weltnaturerbegebiet KiiBerge und Misen/Miyajima. Insofern konnte es am Ende in dieser deutsch-japanischen Freundschaft nur heißen: „Ja mata!“– bis bald!