Junge Spezialisten „packen“ihre Zuhörer
Rruppe Prisma begeistert mit Musik aus dem 17. Jahrhundert
OLDENBURG – ie Gruppe Prisma, Spezialisten r Alte Musik, stellten unter Ciceros Leitmotiv „Ventis secundis – Mit g nstigen Winden“in der vom Oldenburger Kunstverein organisierten Reihe von Meisterkonzerten am Freitagabend im Alten Landtag ihr aktuelles, gerade auch au C erschienenes Programm unter dem Titel „Jahreszeiten“vor. Wie scha en es vier junge Instrumentalisten, richtig alte Musik aus der Zeit des Fr hbarock, also der ersten Häl te des 17. Jahrhunderts,
r ein gemischtes Publikum, zu dem er reulicherweise auch viele Sch lerinnen und Sch ler gehörten, attraktiv r ein heutiges Auditorium zu gestalten, das doch an eine ganz andere Musik gewöhnt ist?
Um es gleich vorwegzunehmen: as Konzert und der immer wieder au brandende Applaus ließen keinen Zwei el daran: Auch eine vierhundert Jahre alte Musik vermag den Hörer von heute zu packen, wenn die Verpackung stimmt!
„Prisma“, das sind der Lautenist Alon Sariel, Franciska Anna Hajdu an der Barockgeige, der eben alls aus Ungarn stammende ávid Budai an der Viola da Gamba, die solistisch zu hören war, als gleichberechtigtes Ensembleinstrument und als Begleitinstrument, dem barocktypischen Basso continuo. ie Flötistin Elisabeth Champollion benutzte mehrere verschiedene Block löten, die, je nach Komposition, am sprechendsten waren und sogar Vogel- und andere Tierlaute virtuos nachzuahmen vermochten.
Vier Kenner und Könner an ihren sehr unterschiedlich klingenden Instrumenten: das mag zwar eine gute Ausgangslage r ein schönes Konzert sein, w rde aber, allein r sich genommen, nicht ausreichen, so alter Musik vitales Leben einzuhauchen.
ie Gruppe Prisma versteht den NotenteAt der italienischen Komponisten des Fr hbarock wie etwa Tarquinio Merula und Francesco Turini als ein musikalisches
rehbuch und entlockt den Instrumenten Geschichten, die spannend, beschwingt und eAplosiv erzählt werden, dabei immer historisch genau und stets au hohem solistischen Niveau.
Im Konzert ging es um die vier mythologischen Winde Zephir, Notos, Euros und Boreas als sinnbildliche Vertreter der vier Jahreszeiten. Jede Jahreszeit wurde mit einem deklamierten Gedicht einge
hrt (Rilke, Hebbel, auch Mörikes unvergängliches „Fr hling lässt sein blaues Band ...“), dem je ein Präludium au einem der vier Instrumente als in die Stimmung ein hrendes Solo olgte, danach erklangen dann zwei oder drei alte Kompositionen r alle vier Instrumente in rassigen und vitalen arbietungen.
Beschlossen wurde die jeweilige Jahreszeit mit einem typischen Tanz: der Fr hling mit einer Ciaconna, der Herbst aber mit einer mitreißenden, in die Beine gehenden Tarantella, die ganz besonders starken Applaus einheimste.
Nicht die r hbarocke Musik allein mit ihren doch ziemlich einheitlichen Mustern, die auch zu Erm dungserscheinungen hätten hren können, sondern die dem Ensemble ganz eigene Frische, der sich bertragende Enthusiasmus, die markanten Rhythmisierungen und die durchgehende Verlebendigung des Geschehens machten den Zauber und den Reiz dieses Programms aus.