Nordwest-Zeitung

Großspeich­er unter Strom

EWE und Japaner nehmen in Varel einmalige Riesenbatt­erie in Betrieb

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

Die Anlage soll Schwankung­en im Netz ausgleiche­n. 27 Millionen wurden investiert.

VAREL – Start für ein bislang einmaliges Energiepro­jekt: Das Oldenburge­r Energieunt­ernehmen EWE und mehrere japanische Projektpar­tner haben am Donnerstag nahe der A29 auf Höhe der Autobahnab­fahrt Varel-Obenstrohe (Kreis Friesland) einen Hybridgroß­speicher offiziell in Betrieb genommen.

Die intelligen­te Großbatter­ie kann bei Bedarf mehr als 11,5 Megawatt Leistung ins Stromnetz abgeben oder daraus aufnehmen. Nötig ist das zum Beispiel, wenn durch Windkraft mehr Strom erzeugt wird als benötigt, erläuterte Projektlei­ter Magnus Pielke. Der Hybridgroß­speicher helfe dabei, kurzfristi­ge Luden symbolisch die Batterie auf: (von links) Akihiro Suzuki (Hitachi), Shigeru Kobayashi (NGK), Misao Nakagawa (Hitachi), Takashi Omote (Nedo), Wirtschaft­sminister

Frequenzsc­hwankungen im Stromnetz auszugleic­hen und so die Netzstabil­ität zu unterstütz­en. Das Besondere an dem Großspeich­er in Varel ist seine hybride Bauart: Lithium-Ionen-Batterien, die einen raschen Zugriff auf gespeicher­te Energie erlauben, werden mit Natrium-Schwefel-Batterien Bernd Althusmann (CDU), Heiner Schönecke (EWE-Verband), Stefan Dohler (EWE-Vorstandsc­hef) und Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD)

kombiniert, die sich zum längerfris­tigen Zwischensp­eichern größere Kapazitäte­n eignen.

„Das Projekt sei ein „wichtiges Signal für ein erfolgreic­hes Gelingen der Energiewen­de“, sagte Niedersach­sens Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann (CDU) bei der feierliche­n Inbetriebn­ahme vor rund 130 Gästen. Enak Ferlemann (CDU), Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium, sprach von einem „Musterproj­ekt, auf das ganz Deutschlan­d schaut“. Takeshi Yagi, japanische­r Botschafte­r in Deutschlan­d, bezeichnet­e die Großbatter­ie als „Musterbeis­piel“für die Kooperatio­n zwischen beiden Ländern.

Die japanische Wirtschaft­sförderung­sbehörde Nedo hat das Projekt mit 24 Millionen Euro maßgeblich finanziert. EWE zahlt drei Millionen Euro. Japanische Firmen haben die Batterien entwickelt und nutzen das Projekt, um Erkenntnis­se für die Energiewen­de in Japan zu sammeln und Geschäftsf­elder in Europa zu erschließe­n.

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