Serdar Yüksel
Eines ist Serdar Yüksel (45) sehr wichtig. Er ist zwar in Essen geboren, aber er fühlt sich nicht als Essener. „Ich bin durch und durch Wattenscheider“, sagt er. Dass das erstmal klar ist. Denn Wattenscheid gehört zu Bochum, und das ist schon etwas anderes als EsL sen, wenn man sich im RuhrL gebiet ein wenig auskennt. Yüksel ist in Wattenscheid aufgewachsen und lebt dort bis heute. Er ist ein großer LoL kalpatriot. „Wir haben die beste Stadionwurst der ReL publik“, sagt er.
Wie man an seinem NaL men erkennt, hat Serdar YükL sel einen – wie man so sagt – Migrationshintergrund. Seine Eltern sind Kurden aus der Türkei. Der Vater kam 1964 nach Deutschland, seine MutL ter 1969. Der Vater, ein KrupL pianer, ist früh gestorben. DaL nach ist die Mutter putzen geL gangen, um ihre sieben KinL der durchzubringen.
Von Beruf ist Serdar Yüksel Krankenpfleger. Viele Jahre arbeitete er auf der IntensivL station eines Krankenhauses. Nebenbei engagierte er sich politisch. 1989 trat er in die SPD ein. „Ich hatte einen guL ten Geschichtslehrer, und da war für mich klar, ich geh’ in die älL teste Partei DeutschL lands.“2010 wurde er in den Landtag geL wählt.
Dort ist er unter anderem Mitglied im Ausschuss Arbeit, Gesundheit und Soziales. Eben jener tagte auch am vergangenen MittL woch, als ein Mitarbeiter der AfDLFraktion plötzlich zuL sammenbrach. Yüksel erL kannte sofort: keine Atmung, kein Puls. Ein absoluter NotL fall. Daraufhin schickte er die anderen Ausschussmitglieder sofort raus. Er habe „das Kommando übernommen“, bestätigt AfDLFraktionsspreL cher Michael M. Schwarzer nicht ohne Bewunderung.
Yüksel sagt, er sei überL rascht, wie viel AufmerksamL keit die Rettungsaktion beL komme. Für ihn als KrankenL pfleger sei das jahrelang RouL tine gewesen. „Ich habe meiL ne Pflicht getan.“Damit soll es jetzt aber gut sein. „Ich glaube, die Reanimation des Kollegen war einfacher als die Wiederbelebung der SPD.“Ja, Serdar Yüksel ist ein Freund deutlicher Worte. Und er hat Humor. Ein Wattenscheider eben.