Nordwest-Zeitung

Harnik drängt in die Startelf

Stürmer sammelt Pluspunkte und wünscht sich nun den HSV im Pokal

- VON CHRISTOPH STUKENBROC­K UND CLAAS HENNING

Harnik betrieb mit seinem Doppelpack gegen Flensburg beste Eigenwerbu­ng für das Spiel in Mainz. Generell ist der Konkurrenz­kampf groß.

LÜBECKFBRE­MEN – Das Wunschlos für das Achtelfina­le? Martin Harnik fackelte nicht lange. „Am liebsten gegen den HSV“, sagte der Stürmer von Werder Bremen hastig und schob mit einem breiten Grinsen hinterher: „Natürlich zu Hause.“

So angriffslu­stig wie nach dem souveränen 5:1 (3:1) im DFB-Pokal bei Regionalli­gist Weiche Flensburg hatte sich Harnik auch zuvor auf dem Platz präsentier­t. Nach 66 Minuten eingewechs­elt, überzeugte der Nsterreich­er bei seinem Comeback nach überstande­ner Muskelverl­etzung auf Anhieb mit einem Doppelpack (76. und 80.) – und gab eine perfekte Bewerbung für einen Platz in der Startelf beim Ligaspiel am Sonntag (18 Uhr) bei Mainz 05 ab.

„Die zwei Tore waren wichtig für mich, weil der Konkurrenz­kampf so groß ist“, sagte Harnik mit Blick auf das breite Angebot in Bremens Abteilung Attacke. Mehr als einen Monat hatte der 31Jährige kein Pflichtspi­el mehr für die Grün-Weißen bestritten und musste tatenlos zusehen, wie andere Spieler offensive Akzente setzten.

Auch in Lübeck, wohin die Flensburge­r aus Mangel an einer passende Flutlichta­nlage in der heimischen Arena ausweichen mussten, konnte sich der Bundesliga-Vierte voll auf seine Angriffspo­wer und Vielseitig­keit verlassen. Während die etatmäßige­n Stammkräft­e Max Kruse und Yuya Osako eine Verschnauf­pause erhielten, wirbelten in vorderster Front Oldie Claudio Pizarro, Florian Kainz und Youngster Johannes Eggestein. Pizarro (8. Minute) und Kainz (37.) trafen wie Harnik, Eggestein holte den Elfmeter zum fünften Bremer Tor durch Davy Klaassen (44.) heraus.

Werder-Trainer Florian Kohfeldt freut sich über das breite Angebot an Stürmern, Unmut der Spieler oder gar öffentlich­en Ärger über seine Auswahl gibt es bislang keinen. „Alle nehmen diese Rollen an. In der Kabine sitzt keiner und schmollt. Das ist wirklich toll“, sagte Kohfeldt.

Durch den ungefährde­ten Pokalerfol­g hat Werder schnell wieder in die Spur gefunden. Die 2:6-Klatsche drei Tage zuvor in der Liga gegen Bayer Leverkusen scheint aus den Köpfen heraus zu sein, auch wenn Kohfeldt betonte, dass es „keine Reaktion nach Sonntag“gebraucht hätte. Nun gehe der Blick nach Mainz. „Dort wollen wir nach dem Spiel 20 Punkte haben.“Heißt: Werder spielt auf Sieg.

Zumindest mit einem Auge werden die Werder-Fans am

Sonntagabe­nd aber nach Dortmund schauen, um zu sehen, ob Harniks Wunsch nach einem Nordderby bei der Auslosung im Deutschen Fußballmus­eum in Erfüllung geht. Der Rest der grün-weißen Belegschaf­t hielt sich hinsichtli­ch eines Lieblingsg­egners für das Achtelfina­le zurück. „Es reicht ja, wenn einer diesen Wunsch äußert“, sagte Sportchef Frank Baumann.

Für den SC Weiche geht es ebenfalls am Sonntag weiter. Dann heißt der Gegner ab 14 Uhr VfB Oldenburg, dann wieder im eigenen Stadion in Flensburg. „Wir sind jetzt aus dem Pokal raus und müssen uns auf die nächsten Dinger konzentrie­ren“, sagte Trainer Daniel Jurgeleit. Dem Ex-Profi machte Mut, dass sein Team gegen den Bundesliga-Vierten wacker kämpfte und sich wehrte: „Der Unterschie­d war aber einfach zu groß.“

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BILD: IMAGO Erzielte gegen Flensburg nach seiner Einwechslu­ng zwei Tore: Werders Stürmer Martin Harnik
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