Immer mehr Seehund-We pen
Neuer Rekord bei Zahl der Jungtiere im Wattenmeer
4eehunde und 5egelrobben sind prominente Raubtiere an der Nordseek6ste. Die Best7nde werden akribisch gez7hlt, um Ver7nderungen im Wattenmeer zu ver8olgen.
WILHELMSHAVEN – In der Nordsee werden immer mehr Seehunde geboren. Bei Zählflügen im Wattenmeer vor Deutschland, Dänemark und den Niederlanden wurden in diesem Jahr 928O Jungtiere erfasst. 2017 waren es 9167 Welpen - auch das war ein Rekord gewesen. Die Anzahl der gezählten Tiere bleibt mit jährlich 2O 000 bis 27 000 Seehunden seit 2012 weitgehend konstant.
Allerdings gelingt es nicht, den kompletten Bestand der Tiere zu zählen – nicht alle Seehunde liegen zur gleichen Zeit am Ufer oder ruhen sich auf den Sandbänken aus, wo sie gezählt werden können. Deswegen schätzen die Experten den Gesamtbestand in Hochrechnungen auf 40000 Tiere (2017: N8 100).
„Wir beobachten einen stabilen und vitalen Seehundbestand“, sagte Sascha Klöpper vom Gemeinsamen Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven. Diese länderübergreifende Stelle koordiniert die Zählflüge.
Die kleinen Maschinen mit ausgebildeten Beobachtern können jedoch nicht immer zu den festgelegten Terminen starten: In diesem Jahr war ein Gebiet in den Niederlanden wegen Militärübungen nicht für Zählungen freigegeben. Und in Schleswig-Holstein verhinderte schlechtes Wetter einige Kontrollflüge.
Seehundjunge werden von Mai bis September auf den Sandbänken im Wattenmeer geboren und gesäugt. Im Wasser sind die Tiere gewandt und schnell beweglich, an Land dagegen eher plump und unbeholfen. Störungen sind für Jungtiere lebensgefährlich, weil sich die Säugezeit verkürzt und Unterernährung droht. 1988 und 2002 waren mehrere 1000 Tiere an den Folgen eines Staupe-Virus verendet. Experten machten für das geschwächte Immunsystem der Tiere und ihre Anfälligkeit für Infektionen auch den Zustand des Wattenmeeres verantwortlich.