Gut Ausgebildete seltener krank
Arbeitnehmer ohne Abschluss fehlen häufiger
BREMEN/HANNOVER – Gut ausgebildete Arbeitnehmer fehlen seltener im Job: Das ist das zentrale Ergebnis des Gesundheitsreports der Krankenkasse Barmer. Er zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsabschlüssen und Arbeitsunfähigkeitstagen der versicherten Beschäftigten gibt. „Je höher der Ausbildungsgrad, desto geringer die Zahl der Krankschreibungen“, erläutert Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Während Versicherte ohne beruflichen Ausbildungsabschluss statistisch betrachtet auf 21,7 Fehltage im Jahr 2017 kamen, fehlten Versicherte mit einem Diplom-Abschluss durchschnittlich 10,3 Tage. Promovierte Beschäftigte waren lediglich 7,2 Tage krankheitsbedingt nicht an ihrem Arbeitsplatz.
Aber was sind die Gründe dafür? Die Unterschiede dürften laut Barmer, eine der größten Krankenkassen Deutschlands, maßgeblich im Zusammenhang mit körperlichen Belastungen stehen, denen Berufstätige nach ihrem Schulabschluss beziehungsweise ihrer Ausbildung im Beruf ausgesetzt sind. „Es ist davon auszugehen, dass Tätigkeiten, die mit stärkeren körperlichen Belastungen und daher oft mit häufigeren Krankschreibungen verbunden sind, eher von Berufstätigen mit geringerer Qualifikation ausgeübt werden“, erklärt Sander.
Unterschiedliche Tätigkeiten stellten unterschiedliche mentale und körperliche Anforderungen. Während ein Büroangestellter mit einer leichten Fußverletzung meist weiterarbeiten könne, falle etwa ein Briefträger damit erstmal aus.