Favre stellt mit Dortmundern Rekorde auf
Trainer seit 15 Pflichtspielen unbesiegt – Nun gegen Atlético und Bayern
WOLFSBURG – Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht von Lucien Favre. „Ich wusste davon nichts“, sagte der 61-jährige Trainer von Borussia Dortmund nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg beim VfL Wolfsburg. Und damit hatte Favre seinen beeindruckenden Startrekord auch schon abgehakt. Vor den anstehenden Prüfungen bei Atlético Madrid und gegen Bayern München hat der FußballPerfektionist für Zufriedenheit schlichtweg keine Zeit.
Als erster Trainer in der Geschichte des BVB ist Favre nach 15 Pflichtspielen einer Saison ungeschlagen. Dortmund führt die Bundesliga HLt gut lLchen: TrLiner Lucien FLvre
weiter souverän an und empfängt den strauchelnden Rekordmeister am kommenden Samstag mit vier Punkten Vorsprung.
„Das Ergebnis der Bayern wird sicher dazu beitragen, dass sie vielleicht noch ein Stück mehr unter Druck stehen“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung. Selbst bei einer Nieder- lage bliebe der BVB an der Spitze, bei einem Sieg würde er auf sieben Punkte davonziehen, was Thomas Delaney „geil“finden würde.
Sämtliche Dortmunder Akteure betonten jedoch in Favres Sinne, dass der Liga-Klassiker noch nicht in ihren Köpfen herumspukt. „Bayern ist mir jetzt total egal“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die volle Konzentration gilt bis Dienstag der Champions League und der schwierigen Aufgabe Atlético.
Den deutlichen Erfolg im Hinspiel haben die BVB-Profis dabei abgehakt, vor eigener Kulisse ist der spanische Vizemeister eine echte Macht. „Sie werden mit großer Kampfeslust in die Partie gehen und versuchen, das 0:4 zu revidieren“, sagte Kehl.
Doch die Dortmunder scheinen bestens für die kommenden Höchstschwierigkeiten gewappnet. Zuletzt war der achtmalige deutsche Meister immer wieder für seinen spektakulären Offensivfußball gefeiert worden, in Wolfsburg zeigte er nun eine andere Seite. Der BVB agierte wenig glanzvoll, fast minimalistisch, aber mit der Effizienz eines echten Spitzenteams. „Es war zunächst sehr schwer für uns, die Lücke zu finden“, sagte Favre: „Bis zum Ende war Gefahr da.“Kapitän Marco Reus erzielte vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena den goldenen Treffer (27. Minute).