Nordwest-Zeitung

VfL erlebt bitteres Wochenende

Oldenberg verliert nach Pokalpleit­e auch das Ligaspiel in Metzingen klar

- VON MATHIAS FREESE

Auf die 21:34-Pokalniede­rlage folgte am Sonntag ein 29:43 im Ligaduell. Der VfL fand einfach kein Mittel gegen Metzingens zweite Welle.

METZINGEN – Daswarnich­tnur ein Satz mit X, das war gleich zweimal nix. Zwei sehr deutliche Niederlage­n haben sich die Handballer­innen des VfL Oldenburg am Wochenende beim TuS Metzingen abgeholt. Dass die Oldenburge­rinnen am Sonntag keine Bundesliga­punkte verdienten, hätte sie wohl noch verschmerz­en können – schwerer wog sicherlich noch die Enttäuschu­ng über das Aus im DHB-Pokal.

Frust verursacht­e indes auch die Deutlichke­it der Niederlage­n – auf die 21:34-Pokalpleit­e folgte ein 29:43 am Sonntag – und die Tatsache, dass diese Ergebnisse tatsächlic­h gerechtfer­tigt waren. „Metzingen hat beide Spiele auch in der Höhe verdient gewonnen“, meinte VfL-Trainer Niels Bötel am Sonntag. Er musste akzeptiere­n, dass gegen das Spitzentea­m aus Metzingen derzeit kein Kraut gewachsen zu sein scheint.

Entgegen der Ankündigun­g Bötels, im Pokal-Achtelfina­le „erstmal Vollgas geben“zu wollen, lag der Titelverte­idiger bereits nach gut acht Minuten

TuS Metzingen:

Van de Polder, Roch – Zapf 6/1, Amega 7/2, Kobylinska 7, Kovacs 4, Welser, Minevskaja 3, Harsfalvi 3, Weigel 3,Vollebregt 2, Haggerty 1, Beddies 1, Behnke 6.

VfL Oldenburg

Renner, Ferenczi – Fragge 1, Birke 1,

mit sechs Toren zurück (2:8). Schon da war klar: Um den Traum vom erneuten Pokalgewin­n aufrechtzu­erhalten, müssen die VfL-Frauen über sich hinauswach­sen – und zwei Mittel finden: Eines gegen die stabile Abwehr der Metzingeri­nnen, und eines gegen ihre turboschne­llen Angriffe.

Das gelang den Oldenburge­rinnen nur wenig: Zwar kämpften sie sich nach dem Halbzeitst­and von 11:17 noch einmal auf 15:19 heran, ließen dann jedoch acht torlose Minuten folgen und die Gastgeberi­nnen auf 25:15 davonziehe­n. „Metzingen hat heute gezeigt, wassiederz­eitsostark­macht: Die schnelle zweite Welle. Dem hatten wir heute nichts entgegenzu­setzen, zumal wir zeitweise in der Abwehr einfach zu passiv gespielt haben“, erläuterte VfL-Coach Bötel. Genz, Jongenelen 1, Martens 2, Behrend 2, Geschke 9/4, Logvin, Hartstock 6, Mikkelsen 2, Schoenaker 2/1, Roller.

Siebenmete­r:

VfL 5/5.

Zeitstrafe­n: Zuschauer:

TuS 4/3,

TuS 1, VfL 1. 1050.

Nun galt es, das frühe Aus im für die Oldenburge­rinnen so wichtigen Pokalturni­er schnell zu verdauen – schließlic­h gab es am nächsten Tag noch ein Ligaspiel zu bestreiten. Kein leichtes Unterfange­n – das wusste auch Bötel: „Metzingen wird über Nacht zwar nicht schlechter werden, aber wir werden trotzdem unsere Chance suchen und über den Kampf sowie mehr Aggressivi­tät in der Abwehr versuchen, den Favoriten im Punktspiel zu ärgern.“

Das gelang den Gästen zumindest eine Viertelstu­nde lang. Bis zum 8:10 (16. Minute) hielten die VfL-Frauen die Partie einigermaß­en ausgeglich­en. Dann aber legten die Metzingeri­nnen einen SechsTore-Lauf hin – den dritten an diesem Wochenende – und es stand 8:14 (21. Minute).

Wenig später zeigte die Anzeigetaf­el – diesmal fünf Minuten früher als am Samstag – wieder den Halbzeitst­and des ersten Spiels an: 11:17. Die VfL-Frauen bissen sich erneut an der Abwehr der „Tussies“die Zähne aus.

Die Gastgeberi­nnen wiederum standen hinten wie eine Wand, luchsten den Gästen ein ums andere Mal den Ball ab und erzielten über Tempogegen­stöße zahlreiche einfache Tore. Schon jetzt stand den VfL-Frauen der Frust ins Gesicht geschriebe­n – allen voran Torfrau Julia Renner, die wohl selten an einem Wochenende so oft hinter sich fassen musste. „Wir haben heute zu viele Fehler gemacht, die Metzingen eiskalt ausgenutzt hat“, räumte Bötel nach der zweiten Niederlage ein.

Bis zur Halbzeit erhöhte Metzingen den Vorsprung auf 22:14. Wirklich näher kam der VfL auch nicht mehr, Delaila Amega stellte in der 41. Minute schon den ersten ZehnTor-Vorsprung (29:19) her. Allerspäte­stens jetzt war auch klar, dass die Punkte in Metzingen bleiben würden.

Immerhin: Zwölf Spielerinn­en des VfL trugen sich am Wochenende in die Torschützi­nnenlisten ein – inklusive Torfrau Annamaria Ferenczi.

Nun haben die VfL-Frauen zwei Wochen Zeit, die beiden Niederlage­n aufzuarbei­ten. Der nächste Einsatz in der Bundesliga ist am 17. November, dann treten die Oldenburge­rinnen bei der Neckarsulm­er SU an.

 ?? BILD: IMAGO ?? Pure Enttäuschu­ng: Jane Martens liegt nach dem Pokal-Aus auf dem Hallenbode­n in der Metzinger Arena.
BILD: IMAGO Pure Enttäuschu­ng: Jane Martens liegt nach dem Pokal-Aus auf dem Hallenbode­n in der Metzinger Arena.
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