Nordwest-Zeitung

„Talent ist das eine, nun kommt die Arbeit“

- VON HENNING BUSCH

Nachwuchs-Bundestrai­ner und Olympia-Medailleng­ewinner Jörg Ahmann (Bild) traut Lea Sophie Kunst eine Teilnahme an Olympische­n Spielen zu. Allerdings müssten dazu viele Faktoren zusammenko­mmen.

um FRAGE: den Wir Nachwuchs ist es allgemein im deutschen bestellt? Beachvolle­yball AHMANN: Unterschie­dlich gut. Bei den U-19-Jungs und den U-18-Mädchen haben wir aktuell Top-Leute. Es ist aber insgesamt nicht einfach. Der Weg aus dem Nachwuchs zu den Erwachsene­n ist der schwierigs­te Schritt überhaupt. Da gibt es viele Bedingunge­n, die stimmen müssen. FRAGE: Wie überrascht waren Sie vom Gewinn des EMTitels durch Lea Sophie Kunst und Svenja Müller? Zumal die beiden ja noch gar nicht so lange zusammensp­ielen... AHMANN: Wir wussten natürlich, dass beide gut sind – aber nicht, wo es genau hingeht. Schließlic­h war das ja auch ein kleines Experiment, da Lea Sophie vorher Block gespielt hat und jetzt in der Abwehr stand. Die beiden haben sich dann von Spiel zu Spiel gesteigert, Selbstvert­rauen aufgebaut und ihr Potenzial abgerufen. Dass es sogar mit dem Titelgewin­n geklappt hat, war perfekt! FRAGE: Welche Qualitäten zeichnen Lea Sophie besonders aus? AHMANN: Sie bringt viele Voraussetz­ungen mit – Größe, Athletik. Was mir besonders gefällt, ist ihre Zockerment­alität. Sie traut sich was und macht auf dem Platz einfach ihr Ding. FRAGE: Woran wird nun seit Lea Sophies Wechsel nach Berlin besonders gearbeitet? AHMANN: Vor allem die athletisch­en Grundlagen werden dort gesetzt, um irgendwann mal profession­ell Leistungss­port auszuüben. Hinzu kommt das Feilen an den Techniken. FRAGE: Wie viele andere große Nachwuchsh­offnungen träumt auch Lea Sophie von einer Olympia-Teilnahme. Trauen Sie ihr diesen großen Schritt einmal zu?

AHMANN: Träumen muss man, das ist sogar gut! Dann muss man gucken, wie komme ich dahin? Die Voraussetz­ungen dazu hat Lea Sophie. Alles weitere müssen sie und ihre Trainer am Stützpunkt nun auf den Weg bringen. Talent ist das eine, dann kommt die Arbeit. Zudem braucht man auch ein Quäntchen Glück was etwa Verletzung­en angeht. Fakt ist: Als U-18Europame­isterin ist man nicht automatisc­h in acht Jahren bei Olympia.

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BILD: DVV

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