Weicher Riese feiert im kleinen Kreis
|xel Schulz wird 50 Jahre alt – Drei WM-Kämpfe verloren
FRANKFURT/ODER – Der weiche Riese wird 50. Axel Schulz ist immer noch der stets freundliche, berlinernde Koloss mit der unvermeidlichen Baseball-Kappe. An diesem Freitag feiert der ehemalige Schwergewichts-Boxer in seinem Haus in Frankfurt/Oder seinen runden Geburtstag im Familienkreis. Auch beim 50. soll der Rahmen eher übersichtlich bleiben. „Seit meine Mutter vor Jahren an meinem Geburtstag verstarb, feiere ich diesen Tag nicht mehr groß“, sagt Schulz, der aufkommende Wehmut aber schnell verscheucht. „Ich bin mehr als zufrieden mit dem Leben, das ich heute führen darf. Ich habe alles richtig gemacht“, zieht der Vater von zwei Töchtern – die ältere besucht als großes Schwimmtalent das Potsdamer Sport-Gymnasium – eine kleine Bilanz.
Seine drei WM-Kämpfe begeisterten 1995 und 1996 ein Millionenpublikum. Im Gedächtnis blieb vor allem der Kampf gegen den damals 45jährigen George Foreman (USA), den Schulz in Las Vegas wegen eines umstrittenen Punktrichterurteils verlor.
„Um einen Weltmeister im Ausland zu besiegen, musst du ihn k.o. schlagen“, sagt Schulz heute. Das Publikum liebte ihn trotzdem. Sein zweiter Anlauf 1995 gegen den Axel Schulz (rechts) im April 1995 im Kampf gegen George Foreman
Südafrikaner Francis Botha brachte RTL eine bis heute unübertroffene Quote von 18,03 Millionen Zuschauern ein. Da der Sieger Botha hinterher des Dopings überführt wurde, erhielt Schulz eine dritte WM-Chance – und verlor gegen Michael Moorer (USA). Nachdem Schulz 1999 in einem EM-Kampf eine Niederlage gegen Wladimir Klitschko kassierte hatte, machte er Schluss – bis 2006. Sein Comeback missglückte allerdings, als er gegen den US-Amerikaner Brian Minto Prügel bezog.
Beruflich hat er als TV-BoxExperte bei Sport 1 und als der Mann hinter offensichtlichen gefragten „Produkten aus dem Grillbereich“längst Fuß gefasst. Er ist gern gebuchter TV-Gast in Talk- und Quiz-Shows.