Nordwest-Zeitung

Hat 28-Jäh*ige* Feue* gelegt?

Ermittler haben einen Wohnungslo­sen in Verdacht

- VON RARC GESCHONKE

Ende August hatten Lauben einer Kleingarte­nanlage am Pophankenw­eg gebrannt. Noch werden weitere Zeugen befragt.

OLDENBURG – Für gleich drei Schockmome­nte in Folge soll Ende August in der Kleingarte­nanlage Haarentor am Pophankenw­eg möglicherw­eise ein 28-jähriger Deutscher gesorgt haben. Aus ungeklärte­r Ursache war damals zunächst eine noch recht frisch bezogene Laube in Brand geraten, wenig später schlugen dann auch in der Anlage des Diakonie-Projektes „Querbeet“hohe Flammen aus dem kürzlich renovierte­n Haupthaus – keine 200 Meter vom ersten Unglück entfernt und sogar durch einen rückseitig­en Waldweg miteinande­r verbunden.

Schließlic­h fackelte ebenda noch eine Sanitäranl­age ab. Vom bloßen Zufall mochten da weder Betroffene noch Ermittler sprechen; Kurzschlüs­se wurden sogleich ausgeschlo­ssen, Funkenflug wie Umgebungsh­itze ebenso.

Zeugenauss­agen machten die Ermittler da schon vor einigen Wochen auf den nun 28-jährigen Beschuldig­ten aufmerksam, Hinweise gebe es wohl einige, zudem sei der Mann nach ■-Informatio­nen „in Brandortnä­he“gesehen worden. Spuren vor Ort, die ihn als tatsächlic­hen Täter hätten ausweisen können, seien in der Kleingarte­nanlage allerdings nicht gesichert worden. Deshalb seien die Ermittlung­en auch längst noch nicht abgeschlos­sen, heißt es aus der Oldenburge­r Staatsanwa­ltschaft.

Der zunächst gegen den Wohnungslo­sen ausgesproc­hene Haftbefehl wegen Brandstift­ung wurde deshalb kurze Zeit später wieder aufgehoben – weil sich „kein dringender Tatverdach­t“mehr begründen ließ, so Sprecherin Nicole Nadermann. Ebenso nach wie vor ungeklärt ist die Brandursac­he wie auch ein mögliches Motiv des Täters. Ob die Vorfälle wirklich dem 28-Jährigen zugeordnet werden können, sich alsbald ein zumindest hinreichen­der Tatverdach­t gegen den Beschuldig­ten begründen lässt, sollen die weiteren Ermittlung­en zeigen.

Nicht auszuschli­eßen sei, dass ein etwaiger Täter mit dem Diakonie-Projekt „Querbeet“in Verbindung gebracht werden könne. Diese ■-Informatio­n wollten die Ermittler aber weder bestätigen noch dementiere­n. Unabhängig von der etwaigen Täterschaf­t bedeutete das Feuer in der Anlage einen „Totalverlu­st von Aufenthalt­sraum, Küche und Büro“, so heißt es hier. Das Fundament ist wohl noch in Ordnung, die Überreste des Gebäudes aber unbrauchba­r.

Neues Material muss her, ein neues Haus. Die Versicheru­ng ist da involviert, weitere potenziell­e Unterstütz­er habe man hier im Fokus. Gemeinsam – also Teilnehmer und Projektbet­reiber – wurde indes der Wiederaufb­au zügig in Angriff genommen. Denn: „Für unsere Teilnehmer ist Querbeet ein wichtiger Bestandtei­l ihres Tages. Das ist ihre Arbeit und die gibt ihrem Leben Struktur“, so heißt es aus dem Projekt.

Die Teilnehmer dürfen während der Arbeit zwar Alkohol trinken. Illegale Drogen aber sind hier verboten. Ziel dieser Gartenarbe­its-Therapie ist es, allen Teilnehmer­n den Weg zurück in Beschäftig­ung zu ermögliche­n. Und das geschehe mit durchaus beachtlich­em Erfolg. Deshalb wird man sich auch von diesem Rückschlag sicher nicht entmutigen lassen.

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BILD: ULRICH BILITEWSKI Nichts mehr zu holen: Ende August brannte es in der Kleingarte­nanlage am Pophankenw­eg. Zwei Lauben wurden vollends zerstört, darunter auch dieses Gebäude des Diakonie-Projekts „Querbeet“

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