Nordwest-Zeitung

Handwerk in der Region brummt

- VON JÖRG JUNG

OLDENBURG – Anders als die Wirtschaft­sweisen, die sich am Mittwoch skeptisch über die wirtschaft­liche Entwicklun­g geäußert hatten, zeigt sich das Handwerk weiter optimistis­ch: Bundesweit rechnen die Betriebe für das laufende Oahr mit einem kräftigen Umsatzplus von drei Prozent.

Gute Auftragsla­ge

Auch in der Region brummt die Konjunktur. Bei der Herbstumfr­age der Handwerksk­ammer Oldenburg machte der Geschäftsk­limaindex, der die Stimmung in den heimischen Betrieben widerspieg­elt, einen ungewöhnli­chen Sprung um 19 Punkte nach oben und erreichte mit 142 Punkten einen neuen Höchstwert.

Besonders „ungewöhnli­ch“sei, so der Betriebsbe­rater der Handwerksk­ammer, Klaus Hurling, dass die Situation in allen Handwerksg­ruppen besser als im Vorjahr beurteilt wird und dass erstmals fünf

von insgesamt sieben Bereichen über 135 Punkten liegen.

Den Top-Wert der Umfrage, an der sich im Oldenburge­r Land 411 Handwerksb­etriebe beteiligt haben, lieferte laut Kammerpräs­ident Manfred Kurmann das Ausbaugewe­rbe mit 148 Punkten. Doch auch im Baugewerbe (138/ plus zehn), bei den Zulieferer­n für den gewerblich­en Bedarf (136/plus 21), dem KfzGewerbe (139/plus 24), den

personenbe­zogenen Dienstleis­tern (141/plus 14), dem Nahrungsmi­ttelgewerb­e (125/ plus fünf) und den Gesundheit­shandwerke­n (130/plus 33) hat sich die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

Dass der Optimismus so groß ist, hängt natürlich eng mit der Auftragsla­ge und den Umsätzen zusammen. Mit beiden Bereichen äußern sich derzeit 89 Prozent der Handwerksb­etriebe zufrieden. Spitzenrei­ter ist dabei das Bauhandwer­k, das sich zu 95 Prozent über volle Auftragsbü­cher und gute Einnahmen freut.

Fachkräfte fehlen

Bei all den guten Zahlen, so Kurmann, sehe die Kammer eigentlich nur ein Problem: „Wer soll die ganze Arbeit erledigen?“Tatsächlic­h sei es so, dass momentan fast jeder zweite Kammerbetr­ieb offene Stellen nicht besetzen kann, sagt Hurling.

Dabei gelte die Faustregel: Oe größer der Betrieb, desto mehr freie Stellen. Kein Wunder also, dass viele der befragten Betriebe im Fachkräfte­mangel ein Risiko für die weitere Geschäftse­ntwicklung sehen.

Mit Blick auf den fehlenden Nachwuchs fordert der Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer, Heiko Henke, die Politik auf, die Weichen anders zu stellen und den Ougendlich­en schon früh die ganze Bandbreite der möglichen Berufe zu zeigen.

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BILD: SASCHA STÜBER Besprachen die Ergebnisse der Herbst-Konjunktur­umfrage (von links): Heiko Henke, Manfred Kurmann, Stefan Dieker und Klaus Hurling

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