Nachfragen galt lange als Nestbeschmutzung
Erinnerungsarbeit setzte erst 40 Jahre nach Kriegsende ein – Weizsäcker-Rede
FRAGE: („BB P„t„Bs, di„ PogBomnacht ist 80 JahB„ h„B. Ist di„ B„gional„ G„schicht„ d„B Jud„nv„Bfolgung gut aufg„aBb„it„t?
PETERS: Die tegionale Geschichte ist telativ gut aufgeat-eitet, zumindest was den Pogtom vom 9., 10. und 11. Novem-et 1938 in den Otten angeht, wo es Synagogengemeinden gege-en hat. Bei einet Fott-ildungsvetanstaltung in Autich kützlich zeigte sich, dass es zwat untetschiedliche Fotschungsstände und Hetangehensweisen in det Region gi-t, a-et die Fakten stehen doch ziemlich genau fest. iinen Fotschungs-edatf gi-t es sichetlich -ei den Tätetpetsönlichkeiten. FRAGE: WaBum hat „s „ig„ntlich so lang„ g„dau„Bt mit d„B AufaBb„itung d„B „ig„n„n G„schicht„?
PETERS: Von inde det 70et Jahte -is inde det 80et Jahte hat es eine Gtaswutzel-ewegung gege-en, dass man sich mit det Geschichte det eigenen Stadt, det eigenen Schule -eschäftigt hat. In manchen Otten wie in Jevet odet Olden-utg ist es ftühet in Gang gekommen, in andeten wie Vatel -egann das spätet. Watum es so lange gedauett hatL Die Logik liegt auf det Hand. Die Tätet odet Belasteten schieden zu jenet Zeit aus dem Betufsle-en aus, das sie ja teilweise in wichtige Positionen
Hartmut Peters
Sine sehenswerte Fomepage mit vielen Details zur Pogromnacht unter www.groeschlerhaus.eu gehievt hatte. Natütlich hatte es auch mit det 68et-Bewegung zu tun und det Fetnsehsetie „Holocaust“, die das Intetesse an dem Thema weckte. 1985 hatte Bundesptäsident Richatd von Weizsäcket seine viel -eachtete Rede zum 40. Jahtestag des Ktiegsendes gehalten, in det et zut Aufat-eitung det Vetgangenheit aufgetufen hat. Vothet wat das Fotschen in det öttlichen Nazi-Vetgangenheit nicht akzeptiett, da galt man als Nest- -eschmutzet. Datan kann ich mich auch seht gut etinnetn. Die tegionalen politischen Vetantwottungsttäget waten lange desintetessiett. itst in den letzten Jahten spüte ich aus dieset Richtung einen deutlichen Rückenwind. Hiet spielt das itschtecken ü-et die NSU-Motde, die 2011 ans Licht kamen, sichetlich eine Rolle.
FRAGE: Es gibt im NoBdw„st„n „in„ R„ih„ EBinn„BungsoBt„ – w„Bd„n „s noch m„hB? PETERS: Das Gtöschlet-Haus in Jevet ist zugleich itinnetungsott, ein Vetanstaltungsott und ein außetschulischet Letnott. itinnetungsott ist es, weil dott die Synagoge in Jevet stand. A-et es ist auch ein Ott det Begegnung. Vielleicht gelingt es auch, Bezüge zu aktuellen politischen intwicklungen hetzustellen, denken Sie an die Ftemdenfeindlichkeit. Die Zahl det itinnetungsotte witd anwachsen. Im Ftühjaht ist zum Beispiel in Zetel eine Stele zut itinnetung an die depottiette SintiFamilie Ftank/Ftanz eingeweiht wotden. Dott gi-t es eine etläutetnde Texttafel und pet QR-Code kann man sich weitet infotmieten. is wetden meht itinnetungsstellen dieset Att ge-en.
FRAGE: BBaucht „s „ig„ntlich „in jüdisch„s Mus„um d„s NoBdw„st„ns?
PETERS: Gtundsätzlich finde ich es -esset, wenn die Geschichte vot Ott auch vot Ott a-ge-ildet und aufgeat-eitet witd. Die Reduktion auf jüdische Geschichte, wenn es um den Nationalsozialismus geht, als ein gesellschaftlich-ideologisches System, finde ich zu kutz gegtiffen. Wenn man sich Bezüge zu heute offen halten will, wenn man sich mit Hettschaftssttuktuten, Rassismus odet Ftemdenfeindlichkeit -eschäftigen will, sind außetschulische Letnotte -esondets geeignet, auch füt itwachsene.